Trotz „Hammerprogramm“ zum Start mit Zuversicht in die Landesliga-Saison

Vaterstetten - Im Juni schon an September denken?  Verantwortungsvolle Trainer müssen das und handeln danach.  Für die Handballdamen des TSV Vaterstetten ist nach der Saison (überlegener Meister der Bezirksoberliga) auch gleichzeitig vor der Saison (Aufsteiger in die Landesliga).

Schließlich ist der Aufstieg verbunden mit dem Eintritt in eine neue sportliche Dimension. Nicht nur, dass die Vierzehner-Liga für eine Saisonverlängerung vom 17.September 2017 bis zum 29. April 2018 sorgt. Das sportliche Niveau – obwohl die Landesliga „nur“ die zweithöchste bayerische Liga ist, mutet an wie ein Quantensprung. Für die letzten Aufsteiger aus Oberbayern war die Luft in der sportlich höheren Etage stets zu dünn. Diese Erfahrung hat das Team des Trainertrios um Tobias Graf, Melanie Gernsbeck und Thomas Degmeyr bereits hinter sich. In der Saison 2014/15 musste sich das damals blutjunge Vaterstettener  Team nach einjährigem Gastspiel wieder verabschieden.

Die neue Landesliga Süd besteht aus den vier Meistern und Aufsteigern der südlichen Bezirksoberligen (ASV Dachau II, HCD Gröbenzell II, TSV Aichach, TSV Vaterstetten), zwei Bayernliga-Absteigern (HSG Dietmannsried/Altusried, TSV Haunstetten II) und dem Ligenkern mit SG Biesenhofen, TV Gundelfingen, VfL Günzburg, Kissinger SC, SV München Laim, TSV Schleißheim, TSV Simbach und SV DJK Taufkirchen.

Damit sich das Abenteuer „Ligenfahrstuhl“ heuer nicht wiederholt, wurde beim TSVV ein anspruchsvoller Trainingsplan erarbeitet. Der Einstieg in die Vorbereitung im Juni erfolgte mit Grundlagentraining. Im Juli und August schloss sich daneben gemeinsames Spieltraining mit Partnern aus Bezirksober- und Landesliga an. Von Interesse waren dabei die Erkenntnisse aus Trainingseinheiten mit Bayernligisten wie HaSpo Bayreuth und TSV Ismaning: je höher die Spielklasse der Trainingspartnerinnen, desto präsenter zeigten sich im TSVV-Team Spielfreunde, Tempo und Selbstvertrauen. Der Feinschliff bezüglich Taktik in Abwehr und Spielzügen für den Saisonauftakt beim letztjährigen starken Tabellenfünften TSV Schleißheim soll das Trainingslager in  Inzell bringen. An der regelmäßig hohen  Trainingsbeteiligung ließ sich nach Grafs Sicht ablesen: „Spaßfaktor und Engagement sind durchweg hoch. Diesmal wollen und werden wir es schaffen.“ 

Die TSVV-Damen werden in der Hauptsache den erfolgreichen Kader des Vorjahres aufbieten. Nicht mehr im Kader sind Lena Schmidt (zurück nach Bayreuth), Caro Neckar, Ruth Schiffmann, Theresa Graf (Karriereende) und Klara Benz (Ausland). Hinzu kommen Meike Prehn (Köln) und Laura Opitz (TSVV-Studentin in Bayreuth mit Zweitspielrecht). In der Rückrunde wird auch Christina Hoffmann nach langer Verletzungspause ins Team zurückkehren wollen.

Nicht ohne Einfluss wird sein, wie Vaterstetten in die Saison hineinfindet. Am  Anfang steht das Auswärtsspiel beim starken Fünften des Vorjahrs TSV Schleißheim. Dann kommt Bayernliga-Absteiger HSG Dietmannsried/Altusried nach Vaterstetten, bevor die TSVV-Damen zum Vorjahresvierten SG Biessenhofen /Marktoberdorf müssen. Ein dicker Brocken ist  auch dann die Partie daheim gegen die Reserve des Bundesliga II-Aufsteigers von HCD Gröbenzell. „Das ist eigentlich ein Hammerprogramm“, vermutet Coach Graf, da bereits hier die Weichen  für uns gestellt werden. Er weiß aber auch, dass seine Mannschaft physisch und psychisch in der zweijährigen Landesligapause an Stabilität gewonnen hat. „Wir werden unsere Stärken ausspielen“. Klar, dass die TSVV-Damen nicht unbedingt als Neulinge gelten und selbstbewusst  an die Aufgaben herangehen werden.  Dreieinhalb Monate Vorbereitung sollen schließlich belohnt werden. „Ingi“, das Maskottchen des Teams, wird’s schon richten.

1. Spiel: TSV Schleißheim - TSV Vaterstetten, Beginn Sonntag, 17.9.2017, 16:30 Uhr, Sporthalle Jahnstr. 11, 85764 Oberschleißheim
2. Spiel: TSV Vaterstetten - HSG Dietmannsried/Altusried, Beginn Sonntag, 24.9.2017, 15:30 Uhr, Sporthalle Humboldt-Gymnasium Vaterstetten

jwg

noch zum Foto (jwg): Guter Dinge sind die TSVV-Damen eine Woche vor dem Saisonstart in ihrem Trainingslager im BLSV-Sportcamp in Inzell.    Hintere Reihe vl: Johanna Gernsbeck, Paulina Junghan, Christina Hoffmann, Marina Hartmann, Jasmin Landsgesell, sowie die Trainer Thomas Degmeyr, Tobias  Graf und Melanie Gernsbeck, mittlere Reihe: Johanna Gernsbeck, Antonia Junghan, Samantha Müller, Sophia Vogt, Valerie Gollnhofer, Lisa-Maria Becker, vordere Reihe: Anna-Lena Vogel, Jelena Hugo, Nicola Mayerhofer, Julia Schmidbauer, davor Verena Taenzler mit Maskottchen „Ingi“

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur