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23.10.2017
Vaterstetten - Für jeden Aufsteiger stellt sich die Frage, wie viele Punkte wohl erforderlich sein würden, um am Ende der Saison den Klassenerhalt sicher zu haben. Auch Tobias Graf, Chef-Coach der Handballdamen des TSV Vaterstetten, hat sich als einer von vier Aufsteigern in die Landesliga die Frage gestellt, wie man punktemäßig in einer 14er Liga mit zwei Bayernliga-Absteigern und acht etablierten Teams bestehen kann.
„Zuhause solltest du alle Punkte in der Halle behalten und auswärts mitnehmen was geht“, scheint so eine erfolgreiche Faustformel zu sein. Doch wenn dann mit dem VfL Günzburg die Mannschaft nach Vaterstetten kommt, die im Vorjahr erstbester Nichtaufsteiger zur Bayernliga war und zuletzt beim Mitfavoriten Simbach die Punkte abgeräumt hat, dann ist bezüglich des Heimvorteils Vorsicht geboten.
So ganz allgemein ist die aktuelle Situation für die TSVV-Damen geradezu glänzend. Vor der Partie mit den bayerischen Schwaben haben die TSVV-Damen sieben von maximal zehn möglichen Punkten gewonnen. Doch wie soll die Prüfung bestanden werden, wenn man die aktuelle Spielstärke des Gegners nur aus zahlenmäßigen Quervergleichen erahnt und die letzten und bisher einzigen direkten Vergleiche vor drei Jahren für Vaterstetten negativ ausgingen?
Wie hält ein Trainer die Stimmung hoch, wenn die Kadergröße für ein Spiel zwar ausgenutzt wird, dennoch aber der Anteil der Pausen für nicht alle gleich ist? In Vaterstetten musste zum Beispiel die 19jährige Torhüterin Theresa Schwarz nach langer gesundheitlich bedingter Wettkampfpause lange warten, bis sie überhaupt wieder auf die Bank durfte.
Ihr Trainingseifer forderte nun Belohnung. „Für Maria Obermeier, unserer Nr. 1 zwischen den Torpfosten, brauchen wir einen Backup“, waren alle froh, dass Theresa wieder im Kader war, doch ihre ersten Spielanteile beschränkten sich auf taktischen Einsatz bei Strafwürfen. Die Zeit wurde reif für ein Experiment. „Nicht nur Kalteinsatz beim Siebenmeter, sondern richtig aufgewärmt in die erste Aufstellung“, sprach sich das Trainertrio für Theresa aus. „Sie braucht einfach Spielpraxis,“ war ein einleuchtendes Argument im Hinblick auf eine noch lange Saison.
Sie fügte sich glänzend ein, stand und reagierte gut, zeigte tolle Reflexe, bei Würfen von außen keine Angst und brachte den Ball stets schnell ins Spiel. Ein schneller 4:0- Vorsprung zerrann aber ebenso schnell wie er gewonnen war. Beide Kontrahenten wurden nervös. „Uns fehlte der Killerinstinkt“ meinte Co-Trainerin Melanie Gernsbeck, denn die Angriffe wurden einfach zu schnell und teils zu durchsichtig abgeschlossen. Die Günzbürger Damen machten es nicht besser und mit ihrem ersten Tor vom Kreis sicherte Marina Hartmann vier Minuten vor der Pause die Halbzeitführung.
Die Kabinentür war zum Glück sehr dicht und die Mannschaftsansprache nicht nur unaufgeregt. Nach Wiederanpfiff war ein wie ausgetauscht auftretendes TSVV-Team am Werk, das eine VfL-Zeitstrafe für zwei coole Tore durch Nicola Mayerhofer nutzte. In der Folge schraubten Julia Schmidbauer (3), Marina Hartmann (2) und Valerie Gollnhofer das Ergebnis auf den vorentscheidenden 18:12-Vorsprung. Angesichts von insgesamt 15 Verwarnungen und Zeitstrafen wurde relativ wenig auf Strafwurf entschieden.
Eine Viertelstunde war noch zu spielen. Sophia Vogt hatte wieder erfolgreich die Regie im Abwehrzentrum übernommen. Die TSVV-Fans begannen zu skandieren. Auf dem Parkett griff die Erkenntnis Raum, dass weder Vaterstetten verlieren könnte, noch Günzburg in der Lage wäre, dem Spiel eine Wende zu geben. Die Anzeigentafel zeigte ein Endergebnis von 26: 21 Toren für TSV Vaterstetten, als sich beide Teams zum Shakehands trafen.
Hier war sie dann wieder, die Frage nach den noch benötigten Punkten für den Klassenerhalt. „Jetzt reichen noch zusätzliche 15,“ meinte Graf im Brustton der Überzeugung. Er tut richtig daran, die Ziele nach Prioritäten einzuordnen. Die bisherigen Aufgaben wurden ganz toll gelöst. Nach dem Spiel gegen Mitaufsteiger und Tabellenschlusslicht Aichach kommen für die Überraschungstabellendritten aus Vaterstetten vier Spiele gegen Tabellennachbarn: Zwei stehen vor Vaterstetten (Haunstetten II und Laim), zwei sind die unmittelbaren Verfolger (Taufkirchen und Simbach). „Am 9. Dezember (Spiel beim Bayernliga-Absteiger Haunstetten II) wissen wir, wo wir wirklich stehen.“ Eines ist jetzt schon sicher: die Vaterstettener Handballdamen stehen mit beiden Beinen auf festem Boden.
Vaterstetten : Maria Obermeier, Theresa Schwarz (beide Tor), Jasmin Landgesell (1), Jelena Hugo (1), Julia Schmidbauer (6), Nicola Mayerhofer (5), Marina Hartmann (3), Johanna Gernsbeck (4/4), Valerie Gollnhofer (4), Anna-Lena Vogel, Sophia Vogt, Paulina Junghan (2),Verena Taenzler, Antonia Junghan
Verwarnungen: TSVV 3, TSVG 3
Zeitstrafen: TSVV 2, TSVG 7
Strafwürfe: TSVV 5/davon 4 verwandelt, TSVG 3/2
Schiedsrichter: Marino Balogh / Florian Nerl ( beide FC Bayern München)
jwg