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Teamsport vom Allerfeinsten

10.09.2014

Damen 1

Graf: "Wir werden den großen Kader brauchen"

von Wilfried Gillmeister

Abenteuer Landesliga beginnt in Augsburg

Vaterstetten – Noch vor vier Monaten herrschte in Vaterstetten Jubelstimmung. Hatte doch fünf Jahre nach dem Rückzug aus der Bayernliga wieder eine Vaterstettener Damenmannschaft mit einer überraschend deutlichen Meisterschaft in der Bezirksoberliga und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Süd für richtig positive Schlagzeilen gesorgt, zumal Spiel prägende Akteure gerade A-Jugendliche geworden waren.

Aufsteiger haben es bei der Leistungsniveau-Veränderung üblicherweise schwer. TSV Ottobrunn und SG Süd/Blumenau können als die „Fahrstuhl-Mannschaften“ der jüngeren Vergangenheit davon ein nicht besonders klangvolles Lied singen. Insofern ist auch wieder etwas Bodenhaftung eingekehrt. Hoffnung schöpft Vaterstettens umsichtigen Coach Tobias Graf aus der Saisonvorbereitung des Vorjahres, als dem damaligen BOL-Meister SV Laim in einem Spiel auf Augenhöhe ein Remis abgetrotzt wurde und Laim dann als Überraschungsteam beinahe den Durchmarsch in die Bayernliga geschafft hätte.

Den Vergleich von damals will Graf natürlich heute nicht mehr stehen lassen. „Wir müssen und darauf einstellen, dass die Landesliga für uns ein Abenteuer werden wird. Die Wochenenden werden keine Kaffeekränzchen sein.“ Allein die Belastung ist nicht nur wegen weiter entfernter Spielorte deutlich höher. „Die Anzahl Pflichtspiele steigt von 18 auf 26 und unsere Saison dauert acht Monate.“ Graf baut vor, bemüht sich um einen größeren Kader, um unausbleibliche Ausfälle besser kompensieren zu können. "Gut, dass bei uns so gute Talente heranwachsen" und fügt hinzu, dass wegen der Saisonlänge der große Kader von Vorteil sein wird. „Deshalb verzichten wir auch auf die Teilnahme im BHV-Pokal.“

Die Vorbereitung war so intensiv wie lange nicht. In die letzte Woche vor dem Saisonbeginn wurde auch noch ein Trainingslager im Sportcamp Inzell mit abschließenden Trainingsspielen mit zwei Oberliga-Mannschaften eingebaut.

Der Meisterschaftskader mit 21 eingesetzten Spielerinnen bleibt weitgehend erhalten. Schmerzlich vermisst wird wohl die erst kürzlich am Kreuzband operierte Lena Bieder. Dafür erhalten bei Graf jugendliche Talente wie Laura Opitz, Sophia Vogt, Jelena Hugo und Verena Taenzler Chancen zur Integration. „Das G8-Abi ist für uns nicht gerade von Vorteil“, weiß Graf, dass das Fehlen einiger seiner Top-Spielerinnen und Jungstudentinnen wg. NC-Formalismen zumindest vorübergehend kompensiert werden muss.

Die ersten zwei Spiele werden gegen Mitaufsteigerinnen bestritten und deren Ausgang hat wohl „richtungsweisenden Charakter“. Zum Auftakt müssen die Graf-Schützlinge am Sonntag zur TSG Augsburg (Beginn 15:30 Uhr). Das Traditionsteam des Trainer-Urgesteins Willi Kubasta aus dem Augsburger Ortsteil Lechhausen ist als Talentschmiede bekannt und will ebenso wie Vaterstetten sportlich an bereits erlebte Vergangenheit anknüpfen. Die Augsburger Generalprobe endete mit einer 13:21-Pokalniederlage gegen die Landesliga-Vorjahres-Vierten der HG Ingolstadt. Graf hofft, mit der guten Vorbereitung alles Mögliche für ein erfolgreiches Abschneiden getan zu haben. Er sähe den Klassenerhalt als einen Riesenerfolg an. „Viel hängt von Saisoneinstieg ab“, wünscht sich Graf mit seinem Team nicht nur ein erfolgreiches Abschneiden bei den Schwaben, sondern auch eine Woche später bei der Heimspielpremiere gegen Aufsteiger TSV Herrsching. Daumen drückende Fans werden das Team begleiten.

jwg
Aufstellung zuletzt in Unterhaching: vl Nico, Julia, Jelena, Ruth, Paulina, Klara, Tobi, Maria, Caro, Resl, Valerie, Lea, Sandra (Foto:jwg)