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Teamsport vom Allerfeinsten

13.08.2010

Männer 2

Roßdeutschers Revolte gescheitert

Neu-Coach manövriert sich ins Abseits

Denn unverständig überhebliche Sinnesart versinkt
durch des Managements Willen tief im Mißgeschick,
so sprach das Management, wenn ein Trainer
über Trainermaß hinaus sich dünkt.

(frei nach Sophokles)

Der Profihandball in Vaterstetten hat wieder einmal seine hässliche Fratze gezeigt, denn erneut wurde deutlich, dass im Spitzensport kein Platz für Dankbarkeit mehr zu sein scheint. Der erst vor Wochenfrist vom unumstrittenen M2-Management Denker/Kies zum neuen Chefcoach beförderte Uwe Roßdeutscher zeigte sofort seine Krallen und forderte wohl in einem Anfall von Größenwahn einen Spitzenposten im Management, der ihm „natürlich zusteht“. Diese Ambitionen wurden auch prompt von unseriösen Boulevardblättern, die Handlangern wie Fabi Hartmann eine Plattform boten, und mannschaftsinternen Konspiranten befeuert. Doch die unmittelbar gegen das amtierende Management gerichtete Front zerbröckelte innerhalb weniger Tage, denn die in der psychologischen Kriegsführung erfahrenen M2-Manager sind mit derlei Aufmüpfigkeiten wohlvertraut.

Mittlerweile deutet nichts mehr darauf hin, dass es innerhalb der M2 zu großen Umwälzungen kommen wird. „Bei der M2 wird es keinen Felix Magath oder Jürgen Klinsmann geben“, stellte Denker sofort klar. Kies betonte, dass Roßdeutscher klar sein müsse, „wer hier Koch ist und wer Kellner“. Der neue Coach „stellt die Hütchen auf und hält sich aus allen wichtigen Entscheidungen heraus“ (Denker), wobei Kies dem Trainer eine weitere Aufgabe angedeihen lassen möchte: „Römische Kaiser wurden auf allen Wegen von einem Sklaven begleitet, dessen einzige Aufgabe es war, sie vor fatalem Übermut zu bewahren. ‚Bedenke, dass Du sterblich bist‘, pflegten sie den Imperatoren bei Triumphzügen ins Ohr zu flüstern. Auf diese Art und Weise könnte Roßdeutscher dem Management am besten dienen.“
Möglicherweise könne aber auch Basti Berger diese Aufgabe übernehmen und das Management nicht länger mit Forderungen nach einer Spielergewerk-schaft oder einem Mannschaftsrat behelligen. Es müsse endlich jeder begreifen, dass es bei der M2 „keine Gewaltenteilung geben wird“ (Denker). Roßdeutscher muss jetzt „endlich die ihm zugedachte Rolle annehmen“ (Kies). „Solange wir bei der M2 etwas zu sagen haben, wird der Trainer der letzte sein, der die Mannschaft aufstellt“, präzisiert Denker. „Diese Hierarchie hat sich bewährt – daher gibt es keinen Grund, etwas an den Strukturen zu ändern.“ Das wird vor allem den bisherigen – und wohl auch künftigen – Stammspieler Jojo Siebenson freuen, der loyal hinter der arrivierten Führungsriege stand und sich nicht wie Basti Berger durch übermäßigen sportlichen Elan beim neuen Trainer anbiederte.

Jedenfalls liegt es jetzt an Roßdeutscher, ob er sein enormes Selbstbewusstsein zügeln kann und sich mit der dritten Reihe (hinter Management und Mannschaft) zufrieden gibt. Wer mehr will, muss auch mehr leisten. Und solange Roßdeutscher als Coach überhaupt noch nichts geleistet hat, sollte sich dieser leidige Machtkampf bis zum nächsten Titelgewinn erst einmal erledigt haben – vorausgesetzt, dass Roßdeutscher im April noch Trainer sein wird. Denn seine Aktien beim Management sind nach dieser peinlichen Revolte zweifelsohne auf Ramschstatus abgerutscht.
Als Spieler einer der Großen bei der M2, als Coach ist er unerfahren und muss noch viel lernen – am besten vom Management.