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Teamsport vom Allerfeinsten

13.11.2011

Männer 2

Entführungsdrama beendet

Nach monatelangen Verhandlungen

Es war eine Nervenprobe auf allen Seiten – aber am Schluss triumphierte die M2 dank des besseren Pokerface. Was war passiert?

Beim letzten Aufeinandertreffen der M2 mit den alters- und charakterschwachen Hachingern im Frühjahr ereignete sich in der Halbzeit eine Entführung, die ihresgleichen sucht. Opfer der perfiden Aktion war der große Sympathie- und Leistungsträger der M2: der kleine Baum. Als die M2 nach der Pause auf den Platz zurückkehrte, war vom kleinen Baum keine Spur. Man hatte den kleinen Baum unbeaufsichtigt zurückgelassen, nachdem er in den Vorwochen betont hatte, dass er sich nur ungern von der Kiste Bier neben der Bank trennt und lieber mit den weiblichen Fans flirtet, als in irgendeiner Spielerkabine seine Zeit zu verschwenden. Angesichts der Absenz wurde zunächst vermutet, dass der als Exzentriker bekannte Hoffnungsträger, der ganz nach dem Vater kommt, mit einem attraktiven Pflänzchen in die nächstgelegene VIP-Disco verschwunden ist.

Aber als sich der kleine Baum nach zwei Tagen immer noch nicht gemeldet hatte, begann man auf M2-Seite, sich langsam Sorgen zu machen. „Es wäre trotz allem nicht das erste Mal gewesen, dass der kleine Baum nächtelang durchzecht – bei einem monatlichen sechsstelligen Taschengeld wäre alles andere auch ungewöhnlich. Aber als wir dann das Entführungsfoto inklusive Lösegeldforderung erhalten haben, war das für uns natürlich ein Schock“, sagt der Vater Matze Schwegler mit Tränen in den Augen. „Dass die Hachinger nicht einmal vor Kidnapping zurückschrecken, hat uns erneut die Schattenseiten des internationalen Spitzensports vor Augen geführt.“
Hätten die Hachinger gewusst, worauf sie sich einlassen, hätten sie ihre kriminelle Energie sicherlich auf ein anderes Ziel gerichtet.
Angesichts der 20 (teils internationalen) Fernsehteams – von den anwesenden 100 Journalisten aus aller Welt ganz zu schweigen – und den zigtausenden Fans auf beiden Seiten ist es bis heute ein Rätsel, wie die Hachinger diese Schandtat während des als Clásico bekannten Duells vollbringen konnten, ohne dass jemand hiervon Notiz nahm. „Wir vermuten, dass die Hachinger nicht das erste Mal den Pfad der Tugend verlassen haben. Andernfalls wäre eine derartige Aktion, die sicherlich monatelanger Vorbereitung bedurfte, nicht zu realisieren gewesen“, so die durchaus realistische Einschätzung des M2-Sonderbeauftragten Thomas Edelmann, der in der Folge für die Verhandlungen mit den Entführern verantwortlich zeichnete.

Doch wieso hört man heute - nach über einem halben Jahr – das erste Mal von der Entführung? „Uns war wichtig, den Entführern nicht die Möglichkeit zu geben, via die Medien zusätzlich Druck auf die M2 auszuüben“, erklärt Teammanager Hansi Denker. „Es ist ja bekannt, wie hysterisch die Medien bei Kindesentführungen reagieren. Wir wollten unsere Verhandlungsposition nicht durch öffentlichen Druck, der möglicherweise auf uns ausgeübt worden wäre, schwächen.“

Trotz dieser plausiblen Ausführungen der M2 stellt sich die Frage, wieso sich die Verhandlungen so lange hinzogen. Man gewinnt den Eindruck, dass die M2 nicht unglücklich über die Entführung war und die in der Zwischenzeit neu gewonnene Freiheit durchaus genoss. Denn wer den kleinen Baum kennt, weiß, dass der Umgang mit ihm nicht einfach ist. „Die Lebenshaltungskosten für diesen verwöhnten Aufsteiger sind enorm“, bestätigt Mäzen Alex Schmitt. „Im Grunde waren wir froh, den kleinen Baum vorübergehend von unserer Gehaltsliste streichen zu können.“ Teammanager Denker sieht die Sache ähnlich: „In der spielfreien Sommerpause führt der kleine Baum traditionell ein dekadentes Jetset-Leben fernab der Heimat – und das auf Kosten der M2. Diesen Kostentreiber vorübergehend eliminieren zu können, hat uns Millionen gespart.“
Obwohl man über die Höhe des Lösegelds Stillschweigen vereinbart hat, sickerte zumindest durch, dass die M2 die Summe aus der Portokasse zahlen konnte. „Peanuts“, frohlockt auch Teammanager Kies, „das wird den Hachingern nicht einmal reichen, um die sechsmonatigen Unterhaltskosten für den Luxus-verliebten kleinen Baum zu decken. Ich hoffe, die Hachinger haben nach diesem moralischen und finanziellen Fiasko ihre Lektion gelernt.“

Letztlich kann die M2 mit der Bilanz mehr als zufrieden sein: Der kleine Baum III ist der erste kleine Baum, der in der Sommerpause nicht total verwahrlost ist, und er schaut sogar prächtiger aus als im Frühjahr. Der kleine Baum strotzt geradezu vor Lebensfreude – ein weiteres Indiz dafür, dass die Hachinger dem fordernden Jungspund psychologisch nicht gewachsen waren und ihm jeden Wunsch erfüllten. Der nicht unbedingt für seine Bescheidenheit bekannte kleine Baum ist noch selbstbewusster geworden und wird den jungen M2-Spielern noch mehr dabei helfen können, die M2-Sieger-Mentalität schnellstmöglich anzunehmen. Und dank der eingesparten Personalkosten in Millionenhöhe ist die Tür für teure Transfers in der Winterpause offener denn je.

„Es hätte nicht besser laufen können“, resümiert Edelmann, „daher denke ich, dass das Konzept durchaus Zukunft hat. Möglicherweise werden wir ja den kleinen Baum beim letzten Auswärtsspiel der laufenden Saison ‚vergessen‘.“
Gütliche Einigung: Die M2 freut sich über das Schnäppchen und überreicht große, durchnummerierte Scheine, die man wohl bald zurückerhalten wird – Haching ist froh, den kleinen Querulanten los zu sein.