Unsanfte Landung im Mittelmaß

Vaterstetten – Als ob sie das Siegen verlernt hätten: Vaterstettens Handballmänner verloren nach der ärgerlichen Heimniederlage gegen Milbertshofen nun auch die Partie bei TSV Unterhaching II wieder denkbar knapp und glücklos mit 27:26 (13:10) Toren. Damit hat sich das Team des Betreuer-Triumvirats bestehend aus Trainer Thomas Eck, Co-Trainer Jakob Beyer und Torwarttrainer Michael Jäger wohl aus der Spitzengruppe der Bezirksoberliga verabschiedet.

Das Unglück begann für Vaterstetten bereits beim Abschlusstraining am Freitag. Da verletzte sich Tobias Frey am kleinen Finger und fällt für mindestens acht Wochen aus. „Er ist zur Zeit – ebenso wie Konni Schlömer und Roman Recknagel – nicht ersetzbar,“ unterstreicht Eck die Qualitäten des großen TSVV-Nachwuchstalents, der mit 43 Treffern bisher zweitbester Torschütze im Team war.

Die Gäste aus Vaterstetten fanden auch nur ganz schwer ins Spiel gegen die Routiniers aus der ehemaligen Regionalliga-Mannschaft. Bereits nach sieben Minuten musste ein 1:5-Rückstand festgestellt werden. Nach 20 Minuten stellte Ralph Liep mit seinen zweiten verwandelten Strafwurf zwar den 6:7-Anschluss her, ansonsten gelang es aber nicht, die Führung der Gastgeber zu gefährden.

„Wir haben zur Zeit zu viele Baustellen“, ist guter Rat teuer für das Trainergespann. Die Stärken der ersten Saisonphase griffen überhaupt nicht. Tempogegenstöße, wie auch effektives Spiel über Außen oder aus dem Rückraum sind Mangelware. Der Positionsangriff zeigt Kreativitätsmängel, viele Tore sind das Produkt von Einzelaktionen. Erst nach 43 Minuten konnte Tobias Graf von Linksaußen und unmittelbar danach Andreas Bedurke von Rechtsaußen für ihre Würfe das Torviereck finden. Da hatten die abgezockten Südmünchener aber schon einen soliden Vorsprung von sechs Toren erarbeitet. Benjamin Heurich, Fabian Hartmann und Ralph Liep nutzten sich ergebene Lücken, doch mehr als den Anschlusstreffer ließen die Hachinger nicht zu.

Thomas Eck war bei allen offensichtlichen Handicaps enttäuscht und bemängelte besonders die unzureichende kämpferische Einstellung. Die Hachinger führten mit einfachen aber effektiven Angriffen die oft nicht konsequente TSVV-Abwehr vor. Da waren auch die wieder guten Torhüter Martin Rüben und Thomas Degmeyr machtlos. So gesehen muss vor dem letzten Spiel der Hinrunde in zwei Wochen noch einmal der Schalter umgelegt werden, damit der vierte Tabellenplatz gehalten werden kann.

Vaterstetten: Martin Rüben, Thomas Degmeyr (beide Tor), Benjamin Heurich (4), Stefan Drah (5), Simon Taenzler, Martin Kuhn (1), Maximilian Salomon, Jan Sielemann, Fabian Frieß, Tobias Graf (1), Andreas Bedurke (1), Fabian Hartmann (8/4), Michael Nowara, Ralph Liep (6/4)

Verwarnungen: TSVV 3, TSVU 2
Zeitstrafen: TSVV 1, TSVU 2
Strafwürfe: TSVV 8/davon 6 verwandelt, TSVU 7/4

Schiedsrichter: Florian Dausch (TSV Sauerlach), Rüdiger Spindler (FC Bayern)

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur