Stark angefangen und stark nachgelassen

Vaterstetten – Irgendwie sind die Handballmänner des TSV Vaterstetten von der Erfolgsspur am Saisonbeginn abgekommen. Mitte November stand der Aufsteiger angenehm überraschend mit 11:5 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz und hatte bis dahin sogar die Ausfälle von Konni Schlömer und Roman Rechnagel kompensieren müssen. Stark angefangen und ebenso stark nachgelassen lässt sich nach der neuerlichen knappen wie auch völlig überflüssigen 28:29(14:11)-Niederlage gegen TSV Unterhaching II festhalten.

Erklärend könnte herhalten, dass Trainer Thomas Eck mit ständig wechselnden Formationen auskommen muss. Mit Tobias Graf stand der einzige stets mitwirkende Feldspieler im Aufgebot. Nur wenige Minuten vor dem Anpfiff meldete sich nach Abschluss des Aufwärmprogramms noch Rechtsaußen Michael Nowara mit Knieproblemen ab. Eck hatte dann mit Maxi Salomon, Johannes Kiefl und Simon Taenzler drei talentierte A-Jugendliche im Aufgebot.

„Meine Mannschaft war heute irgendwie taktikresistent“, bemängelte Eck fehlende Disziplin. Gebetsmühlenartig sind der Abwehr bevorzugte Hachinger Angriffs- und Laufwege beschrieben worden. Thomas Degmeyr im TSVV-Tor begann stark, war dann aber von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. „Wir haben auch versäumt, vor der Pause den Sack zuzumachen“, war die zu späte Selbsterkenntnis, weil beste Chancen ausgelassen wurden. Eck war ziemlich angefressen: „Die trainieren kaum, laufen uns aber mit acht Gegenstoßtoren ab.“

Als Vaterstetten sich vier Minuten vor Schluss wieder ins Spiel mit einer 27:25-Führung hineingekämpft hatte, haderten die TSVV-Männer mit dem Schiedsrichter-Gespann. Tobias Graf wurde im vollen Lauf und Sprung übel gestoßen: nichts geschah. Tobias Frey wurde mit „Halsschlinge“ zu Boden gerissen: nichts geschah. „Das waren nicht geahndete Tätlichkeiten“, war man sich auf der Tribüne einig. Das waren sicher Schlüsselmomente, wenn auch wegen mangelhafter Einstellung, besonders in den Defensivaufgaben, der Griff an die eigene Nase angebracht ist.

Lichtblicke lieferten die Junioren, was der Mannschaft sicher Perspektiven für die Zukunft verleiht. Der Klassenerhalt ist gesichert, auch zum Dank an die oberbayerischen Landesligisten, die sich dort von Abstiegsplätzen fern halten. Im Vorjahr hätten die heuer vom TSVV erzielten Punkte nicht zum Verbleib in der Bezirksoberliga ausgereicht.

Vaterstetten:Martin Rüben, Thomas Degmeyr (beide Tor), Konstantin Schlömer (12/8), Maximilian Salomon, René Hilpert, Martin Kuhn (3), Johannes Kiefl (4), Simon Taenzler (3), Tobias Graf (1), Johannes Thalmeier, Andreas Bedurke (1),Tobias Frey (2), Fabian Frieß (1), Ralph Liep (1)

Verwarnungen: TSVV 3, TSVU 1
Zeitstrafen: TSVV 1, TSVU 5
Strafwürfe: TSVV 8/davon 8 verwandelt, TSVU 3/2

Schiedsrichter: Michael Mund (DJK Rohrbach)/Maximilian Krämer (TSV Allach)

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur