Schwere Hürde beim heimstarken TSV Winkelhaid

Vaterstetten – Nach dem überraschend souveränen Saisonauftakt der Handballdamen des TSV Vaterstetten waren sich zwei Trainer einig. "Vaterstetten ist Top-Favorit für den Wiederaufstieg!" Also sprach Udo Hermannstädter, Übungsleiter der mit 29:11 Toren geschlagenen Bayreuther Damen, sowie Beobachter Atilla Kardos vom TSV Winkelhaid, Coach des nächsten Vaterstettener Gegners.
Thomas Eck, der dritte und damit angesprochene in der Halle anwesende Trainer, wiegelte laut lachend ab. Nicht, dass er keinen Respekt vor der Kollegenmeinung hätte. "Das nenne ich geschicktes Ablenkungsmanöver," verweist Eck auf den Umstand, dass er für das Spiel am Samstag in Winkelhaid (Beginn 19.30 Uhr) seine Mannschaft nicht als die Favoriten sieht.

Schließlich sind die fränkischen Gastgeber nach ihrer ersten Saison in der Bayernliga bestens angekommen und haben sich als ausgesprochen heimstark (Saison 05/06 15:5 Punkte) etabliert. "Zuhause sind die Mädels vom Atilla Favoritenkiller", blickt Eck zurück auf die Vorsaison. Da mußten Regionalliga-Aufsteiger Ismaning und Top-Teams wie Dachau und Bergtheim Punkte lassen. Auch ist Eck sicher, dass so ein 15 minütiger Blackout der Winkelhaider wie in Burghausen sich nicht wiederholen wird. Da fehlten mit Barbara Purucker, Vreni Götz und Nina Custovic drei der besten Kräfte. "Die sind daheim in zu erwartender Bestbesetzung eine Macht," erinnert Eck an den Winkelhaider Auftakterfolg (33:22 gegen Unterhaching). Vaterstetten wird von einer sehr offensiven Abwehr (3:3 bis 3:2:1) erwartet. Querpässe sind da Gift. Geduld und Rückwärtssicherung stehen auf der Vaterstettener Agenda.Eck ist gegenüber seinem Team kritischer als die Gegner: "Wir sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht eingespielt." Richtig froh ist er allerdings über die gelungenen Einstände von Torfrau Steffi Brandes, Linksaußen Bettina Pfeiffer und Achsenspielerin Monika Schnell gewesen. Spektakulär war die Leistung von Steffi Brandes, die neun von zehn Strafwürfen vereitelte. Die Abstimmung in der Abwehr gefällt ihm aber noch nicht. Da vertraut er auf die Routine von Tina Augenthaler, Evi Hoffmann und Stephi Hoepner. Fehlen wird auf jeden Fall Kirsten Richter. Dafür hofft Anni Schröder auf ihren ersten Einsatz ebenso wie Nachwuchsspielerin Caro Neckar. "Ein Sieg wäre verdammt wichtig," weiß Eck um angekündigte Ausfälle von Leistungsträgern in den nächsten Spielen. Schließlich war im Vorjahr ein schwacher Start eine Ursache für den Abstieg. "Die Punkte, die wir jetzt holen, geben die Sicherheit, die man braucht, um auch in schwächeren Spielen zu bestehen." Ein Sieg in Winkelhaid käme da gerade recht.
In Winkelhaid gibt es ein Wiedersehen mit Familie Beck. Dort ist Konni Beck Leistungsträgerin. Ihre jüngere Schwester, Ex-Juniorennationalspielerin Franzi Beck, spielte bis vor zweieinhalb Jahren in Vaterstetten und ist beim Bundesligisten Nürnberg unter Vertrag.