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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

03.10.2006

Wenn Steffi ihr Tor grüßt, haben die Gegner nichts zu lachen

von Wilfried Gillmeister

Die neuen Spielerinnen in Vaterstetten (Teil 3)

Vaterstetten – "Deine Brille sitzt schief!" Eine derartige und spontane Begrüßung kann nur von jemanden kommen, der dafür einen geschulten Blick hat. Lösungsorientiert ist sie noch dazu, denn mit gekonntem Griffen und in Windeseile hatte Stefanie Brandes, die gelernte Augenoptikerin und seit Saisonbeginn im Tor der Handballdamen des TSV Vaterstetten, den Träger von seinen Gläsern befreit.
Von einer Filialeröffnung im Norden Bayerns war sie direkt nach Winkelheid gefahren, um dort die Vaterstettener Farben erfolgreich zu vertreten.
Vor einem Jahr war sie bereits zusammen mit Sandra Berberich von der HSG Würm-Mitte kommend bei Thomas Eck im Training. "Hier kann ich schnell dazulernen, keine Übungseinheit ist wie die andere," schwärmt "Steffi" Brandes von den Fortschritten, die auch in Zusammenwirken mit den Spezialisten für das Torwarttraining; Heike Sprogies und Michael Jäger, erarbeitet werden. Die Paßumschreibung erfolgte nun zum Saisonbeginn.
Wenn Steffi Brandes lacht, dann kann es ihren Gegnern vergehen. Vielleicht übernimmt sie vom sportlichen Vorbild Andreas Thiel den Titel: man nannte ihn den Hexer (Foto. jwg)
Eigentlich sollte das erste Jahr in Vaterstetten so etwas wie eine sportliche Lehrzeit für die 21Jährige werden. Doch es kam natürlich alles anders. Nach dem überraschenden Abschied von Caro Fischer in Richtung Ismaning war Steffi plötzlich gefordert. Und da kommt ihr die Kombination von Unbekümmertheit und Ehrgeiz zugute. Sie träumt insgeheim davon, einmal in der Bundesliga zu spielen. "Träumen darf man ja noch, oder?" wünscht sie sich, mit den Vaterstettener Damen zumindest an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen zu können.
Die bange Frage, ob sie ihr Debüt gegen HaSpo Bayreuth hinbiegen kann, beantwortete Sie grandios. Neun von zehn Strafwürfen fanden gegen sie nicht das Ziel, von weiteren Glanztaten ganz abgesehen. Nun war auch der zweite offizielle Auftritt im Winkelhaider Auswärtsspiel in die Kategorie "Erfolg unterstützend" einzuordnen. Sie schafft es, ihre entspannte, lockere Art mit dem Anpfiff abzulegen, um sich in kurzer Zeit zum "Strafwurfkiller" zu mausern. Wie funktioniert das? "Ich grüße mein Tor," verrät sie lachend ihr heimliches und offensichtlich wirksames Ritual vor dem Spiel.
Steffi Brandes ist für die Mannschaft in jeder Hinsicht ein Gewinn. Nicht nur für die Mannschaft. Die Brille sitzt inzwischen auch wieder gerade.