Graf fährt mit Aufstellungssorgen nach Milbertshofen

Vaterstetten – Damentrainer im Sport zu sein, ist wahrscheinlich etwas komplexer als die gleiche Aufgabe bei den männlichen Kollegen. So gesehen hat Tobias Graf, Trainer der Handballdamen des TSV Vaterstetten, in dieser Saison wohl schon alles einiges erlebt, wo andere schon vor der Aufgabenübernahme abwinken würden. Personalmangel zwang ihn, bis zur B-Jugend herunter zu schauen, um seinen dezimierten Kader oberligareif aufzustellen. Zum Glück ist die Jugendarbeit beim TSV Vaterstetten so breit und tief, dass ein Aufstocken zur jüngsten Damenmannschaft der Liga kein Problem war. Ein richtig guter Mittelfeldplatz wurde Lohn aller Mühen.

Doch nun nach vier Monaten zeigt sich ein wenig die Anfälligkeit des Modells. Vielleicht aufgrund erhöhter Belastung ist gegenwärtig eine Verletzungshäufigkeit hinzunehmen, die zu weiteren Experimenten zwingt und keine Kontinuität zulässt.

Vor dem nicht gerade als Spaziergang zu bezeichnenden Auftritt bei den Damen vom TSV Milbertshofen (Sonntag, 18 Uhr, Sporthalle Hans-Denzinger-Str. 10, München) beklagt Graf die Ausfälle von Spielerinnen auf wichtigen Positionen. Für die fehlende Julia Schmidbauer gibt es auf Linksaußen keine adäquate Alternative und das blinde Verständnis mit der ebenfalls verletzten Kreisläuferin Marina Hartmann, beide waren in 13 von 14 Spielen dabei, muss mit anderen erst einmal aufgebaut werden. Weitere drei Spielerinnen sind nicht fit, wollen das Team aber nicht im Stich lassen.
Ein Hoffnungsindiz für ein erfolgreiches Abschneiden im Münchener Norden ist die bisher nicht wie früher erkennbare Heimstärke des Milbertshofener Teams. Das Hinspiel in Vaterstetten endete Remis. Eine Wiederholung wäre aus Vaterstettener Sicht ein großer Erfolg.

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur