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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

10.03.2013

Männer 1

Vaterstetten setzt sich erst in der Schlussphase durch

von Wilfried Gillmeister

Knisternde Spannung wie immer im Kreisderby

Vaterstetten – Noch drei Spiele, aber die Meisterschaftsfrage in der Handball-Bezirksoberliga ist immer noch im Spekulationsstadium. Lediglich der Kreis der Kandidaten wird kleiner. So bewegen sich die Chancen der „jungen Wilden“ vom TSV Ebersberg nach der 26:30(14:13)-Niederlage gegen den Kreisrivalen vom TSV Vaterstetten jetzt wohl mehr im statistischen Bereich.

Anders die Vaterstettener, die in Ebersberg auf ihren Chefcoach Thomas Eck verzichten mussten, weil der als Verbandstrainer mit seiner weiblichen Bayernliga-Auswahl zu einer mehrtägigen DHB-Sichtung musste und mit dem Gastgeber keine Einigung auf einen Ersatztermin zustande kam. Doch Jakob Beyer und Michael Jäger lenkten das TSVV-Schiff erfolgreich durch die hohen Stimmungswellen der Ebersberger Sporthalle und hielten ihr Team auf Augenhöhe mit den Konkurrenten auf den Titel, wenngleich die Nordmünchener aus Milbertshofen die besten Karten in den Händen halten.

Ende eine Angriffs: TSVV-Center Maxi Salomon (22) fängt einen Ebersberger Angriff ab und leitet den Gegenstoß ein. (Foto: S. Rossmann)
Es war wie schon in all den vergangenen Partien der beiden Kreiskontra-henten: 60 Minuten Schlagabtausch auf garantiert spannungs-geladenem Level und nicht nur vorher sondern auch nachher konnten sich alle wieder freundlich flachsend in die Augen schauen.

Es war ein Drei-Phasen-Spiel mit einem starken Gästeauftritt am Anfang und am Ende, während die Hausherren im Mittelabschnitt ihre Vorteile hatten, einen 6:10- und 10:13-Rückstand in eine 14:13-Pausenführung verwan-delten und mit einem „Kempa“ ein optisches Highlight setzten. Vaterstetten ließ sich aber auch von einer 17:13-Führung der Kreisstädter nicht schrecken. Martin Rüben hatte den zuvor glänzend haltenden Tobias Degmeyr im TSVV-Tor abgelöst und wurde unmittelbar nach seinem Einsatz mehrfach kalt erwischt. Doch seine Zeit kam noch mit drei abgewehrten Strafwürfen und vielen guten Abwehrreflexen. Das war die Phase als der Vorsprung der Heimmannschaft schrumpfte und Simon Taenzler in einer 4:6-Unterzahl das 17:18-Anschlusstor erzielte, während die Gastgeber wiederholt aus dem Überzahlspiel keinen Vorteil ziehen konnte.

Auch fünf Minuten vor dem Abpfiff war noch nichts entschieden, als Vaterstetten stets knapp in Front lag, Querpässe vermied und geschickt in die Tiefe spielte, um Ebersbergs offensive Abwehr auszuhebeln. Auch eine „alles oder nichts“-Offensivdeckung steigerte das Spannungsmoment, als die Schützlinge von Florian Wust und Martin Mühlfenzl gut zwei Minuten vor dem Abpfiff den 26:28-Anschlusstreffer erzielten. Hier zeigten die Gäste wieder das geschickte Spiel in die Tiefe, das den Vaterstettenern sogar noch den Torabstand brachte, den sie am Anfang schon einmal hatten. Die Mannschaft, die 40 von 60 Minuten in Führung lag und in der zweiten Spielhälfte mit einer Angriffs-Erfolgsquote von 61% aufwartete, durfte sich am Ende auch als verdienter Sieger fühlen.Michael Jäger und Jakob Beyer strahlten um die Wette mit den Spielern, bei denen es keinen Ausfall gab. Doch galt es Herausragendes festzuhalten. Die Abwehr hat sich in der Rückrunde zur stabilsten Formation der Liga entwickelt, weil auch die Torhüter Rüben und Degmeyr im Verbund ein starker Rückhalt wurden. Das Zeitstrafen-Register ist mit 75:105 im Vergleich zu den jeweiligen Spielpartnern deutlich geringer wie auch die Nutzung der Strafwürfe mit 80 Prozent aus einem Verhältnis von 123:108 zugesprochenen Siebenmetern Vaterstetten im Vorteil sah. Neben dem überragenden Konni Schlömer (wieder 100% Strafwürfe genutzt) waren die jungen Spieler Maxi Salomon, Simon Taenzler, Jojo Kiefl und Tobias Frey mit der Hälfte aller erzielten Tore am Erfolg über den Kreisrivalen beteiligt. Simon Taenzler ist mit 119 Treffern auch Vaterstettens bisher erfolgreichster Schütze.

Doch um Meister werden zu können, brauchen die TSVV-Männer fremde Hilfe. Milbertshofen hat im direkten Vergleich die Nase vorn. Deshalb geben sie ihre Zurückhaltung auch nicht auf. „Wir spielen zu Hause gegen Ost und Brannenburg, auswärts beim heimstarken Unterhaching“, meint Jäger, „da kann noch viel passieren“. Wie Recht er hat. Schließlich hat München-Ost gerade daheim gegen Laim verloren und das TSVV-Team wieder nach oben gespült. Die Meisterfrage wird wohl erst nach dem letzten Abpfiff beantwortet werden können.

Vaterstetten: Martin Rüben, Thomas Degmeyr (beide Tor), Konni Schlömer (8/5), Stefan Drah (3), Martin Kuhn, Tobias Frey (2), Max Salomon (5), Simon Taenzler (5), Jojo Kiefl (4), Andi Bedurke (1), Fabian Hartmann, Michael Nowara (2), Ralph Liep

Verwarnungen: EBE 3, TSVV 3,
Zeitstrafen: EBE 11, TSVV 6
Strafwürfe: EBE 6/davon 3 verwandelt, TSVV 5/5

Spielverlauf: 0:4, 1:4, 1:5, 2:5, 2:6, 4:6, 4:7, 5:7, 5:9, 6:9, 6:10, 9:10, 9:12, 10:12, 10:13, 14:13, Halbzeit, 17:13, 17:16, 18:16, 18:19, 20:19, 20:22, 21:22, 21:24, 23:24, 23:25, 24:25, 24:27, 25:27, 25:28, 26:28, 26:30

jwg
Zwei Trainer, zwei Körpersprachen: Während Michael Jäger Jakob Beyer abklatscht, hadert Florian Wust mit den Schiris. (alle Fotos: S.Rossmann)