Die Jäger werden zu den Gejagten

Vaterstetten – Es ist nun bereits ein paar Monate her, als die Handballherren des TSV Vaterstetten bei Punktgleichheit lediglich aufgrund des direkten Vergleichs mit TSV Milbertshofen Meisterschaft und Aufstieg in die Landesliga verpasst haben. Doch es war deshalb niemand vergrämt oder hat wegen individueller höherer Ziele zur höherklassigen Konkurrenz die Farben gewechselt.

„Aufstieg war nicht unser Ziel“, hatte Trainer Thomas Eck jeden Druck von der Mannschaft genommen und hält diese Linie auch jetzt für richtig. Und wie schaut es nun einen Monat vor Beginn der neuen Saison aus? „Da kein Absteiger aus der Landesliga in die Bezirksoberliga aufgenommen werden musste, zählen uns die anderen zu den Favoriten,“ meint der Stratege Eck, der nun schon im 20. Jahr als Trainer in Vaterstetten erfolgreich arbeitet. Auch in diesem Jahr kann er auf die Unterstützung im Trainertrio mit Jakob Beyer (Assistent) und Michael Jäger (Torwarttrainer) bauen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Vaterstettener nach der großartigen Vorsaison eher zu den Gejagten als zu den Jägern gezählt werden.

„Unser Kader ist nahezu gleich geblieben“, sind die drei sich einig und zuversichtlich, dass die Harmonie im Team zu den großen Stärken zählen wird. Lediglich Torhüter Martin Rüben musste aus beruflichen und Stefan Drah aus gesundheit-lichen Gründen passen. „An gutem Ersatz sind wir dran“, verspricht Eck, besonders die zweite Torhüterposition adäquat besetzten zu wollen. Namen? „Da bin ich vorsichtig,“ hält sich Eck bedeckt, „solange wir noch nicht die freigegebenen Pässe haben“. Ansonsten bauen die Vaterstettener auf Bewährtes. Mit Linksaußen Tobias Graf und Kreisspieler Roman Recknagel kehren zwei Langzeitverletzte in der Kader zurück, wie auch Kreisläufer Lennert Schwart seine auswärtige Studienzeit abgeschlossen hat.

Zum Testtrainingsspiel bei der SpVgg Altenerding (zuletzt Fünfter der Bezirksoberliga Altbayern) hatten die Trainer 13 Spieler zur Verfügung. Sechs aus dem Stammkader fehlten. Quasi ohne Rückraum waren individuelle Stärken, der Positionsangriff und das schnelle Spiel in die Spitze die bevorzugten Angriffsvarianten. Dabei konnte sich Vaterstetten besonders an der Effizient der beiden Linkshänder Michael Nowara und Andreas Bedurke (jeweils sieben Treffer) erfreuen.Zufrieden zeigte sich Coach Eck vor allem in der ersten Spielhälfte mit seiner Abwehr. „Sie haben gut antizipiert und früh den Angriffsfluss gestört.“ Verbessert werden kann die Rückwärtssicherung bei eigenen Fehlangriffen. Am Ende stand ein 27:23(12:8)-Erfolg für den TSVV auf der Anzeigetafel.

Vier Wochen Zeit sind noch bis zum ersten Saisonspiel, das gleich eines der nur noch zwei Kreisderbys mit TSV Ebersberg sein wird, nachdem TSV Grafing in die Bezirksliga absteigen musste. „Vom Plan her sind wir ganz gut in der Vorbereitung“, meint Co-Trainer Jakob Beyer. Die TSVV-Männer haben weitere Testspiele verabredet und werden im Trainingslager in Inzell noch weiter am Feinschliff arbeiten.

jwg