Vaterstettens Damen auch in Ottobrunn nicht zu bezwingen

Vaterstetten – Was für ein schöner Tag! 14 jubelnde junge Vaterstettener Handballerinnen zwischen 16 und 26 Jahren lagen sich in den Armen, fielen im Freudentaumel übereinander und trugen Geburtstagskind und Torfrau Klara Benz vom Spielfeld. Die übrigen 13 Spielerinnen wussten, wem der Dank für den besonders in der Höhe überraschenden 21:27 (12:14) Erfolg über Vizemeister TSV Ottobrunn zu verdanken war. Die gerade volljährig (noch A-Jugendliche) gewordene Klara Benz wehrte allein in der zweiten Spielhälfte 15 teils hochkarätige Würfe mit Glanzparaden und Reflexen ab und hatte damit großen Erfolgsanteil.

Es war schon ein besonderer Erfolg. Schließlich ist es der erste Sieg seit vielen Jahren gegen die starken Südmünchenerinnen, für die der Wiederaufstieg in die Landesliga mit nun sechs Punkten Rückstand in die Ferne gerückt sein dürfte.

Die Vaterstettener Damen verschwenden trotz der nun 14:0 Punkte, der Tabellenführung seit sechs Spieltagen und vier Punkten Vorsprung daran keinen Gedanken. „Wir genießen den Augenblick“, strahlen die 14 Überglücklichen und ihre Trainer Tobias Graf und Patrick Domcke. Die beste Abwehr hat den besten Angriff bezwungen, doch der erfahrene Tobias Graf hält sich zurück: „Es kann so schnell etwas passieren.“ Andererseits war die Mannschaft bisher so stark, dass der Ausfall von Spielmacherin Caro Neckar kompensiert wurde. „Wir hoffen, dass Caro zur Rückrunde wieder eingreifen kann“, ergänzt Patrick Domcke.
Der Erfolg in Ottobrunn war eine taktische wie auch disziplinierte Meisterleistung. Lange Zeit gegen den starken Druck der Gastgeberinnen ankämpfend, gelang die erste Befreiung ab der 23. Spielminute, als die TSVV-Damen teils in Unterzahl einen Rückstand von 8:11 Toren in eine 13:11-Führung ummünzten.

Doch die Ottobrunner wehrten sich, warfen sich selbst wieder, dann allerdings ein letztes Mal mit 15.14 Toren nach vorn. Die TSVV-Abwehr schaltete auf Offensive und schloss die Lücken für die Ottobrunner Rückraum-Werferinnen. Nicola Mayerhofer und Lea Feder kontrollierten zunehmend die Aktionen und setzten Julia Schmidbauer immer wieder erfolgreich in Szene. Da wurde auch Pauline Junghan mutig und zog im Alleingang durch, derweil Nicola Mayerhofer den irgendwie gnadenlos wirkenden Schlusspunkt setzte.

Der Rest war Freude pur und Party in der Sporthalle am Haidgraben. Die Vaterstettener Damen haben der Serie nun das i-Tüpfelchen aufgesetzt. Die sog. Herbstmeisterschaft ist ihnen nicht mehr zu nehmen. Aber so etwas ist ihnen sowieso ziemlich egal.

Vaterstetten: Klara Benz (Tor), Sandra Kohl (1), Laura Opitz, Lena Bieder (3), Julia Schmidbauer (7), Lilly Becker, Lea Feder (9/3), Valerie Gollnhofer (1), Marina Hartmann, Theresa Graf, Paulina Junghan (1), Nicola Mayerhofer (5), Jojo Wantzen, Ruth Schiffmann

Verwarnungen: TSVO 2, TSVV 1
Zeitstrafen: TSVO 5, TSVV 4,
Rote Karte: TSVO 0, TSVV 1 (3 Zeitstrafen)
Strafwürfe: TSVO 7/davon 4 verwandelt, TSVV 6/3

Spielverlauf: 2:0, 2:2, 2:3, 4:3, 4:4, 6:4, 6:5, 7:5, 7:7, 9:7, 9:8, 11:8, 11:13, 12:13, 12:14, Halbzeit, 15:14, 15:17, 16:17, 16:18, 17:18, 17:22, 19:22, 19:23, 20:23, 20:24, 21:24, 21:27

Schiedsrichter: Johanna Schaumann (FC Bayern)/Herbert Erhart (TSV Unterhaching)

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur