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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

04.11.2014

Damen 1

Kein Schwabenstreich in Vaterstetten

von Wilfried Gillmeister

TSVV-Damen belohnen sich für 50 Minuten kämpferischen Einsatz

Vaterstetten – Wenn in der Handball-Landesliga der Frauen der gastgebende Bezirksliga-Aufsteiger TSV Vaterstetten auf den Bayernliga-Absteiger SC Kissing trifft, können die Kontraste eigentlich kaum größer sein. Die Favoritenrolle schien wie beim ungleichen Rollenspiel von  David gegen Goliath schon vorher verteilt. Das wirkte ähnlich wie im letzten Heimspiel, als Vaterstetten mit VfL Günzburg einen Meisterschaftsfavoriten empfing, dann aber im offenen Schlagabtausch ein begeisterndes Spiel lieferte und nur knapp unterlegen war.
Schaut man auf die Papierform der letzten Spiele, dann sind sich Vaterstetten und die Schwaben aus Kissing schon etwas näher, denn beide haben die letzten drei Spiele jeweils verloren. Insofern hatte Trainer Tobias Graf gute Argumente, um seine weiterhin mit A-Jugendlichen ergänzte Mannschaft zu motivieren. Schließlich galt es auch, den Ausfall der nach wie vor fehlenden Rückraumspielerin Lea Feder mit veränderten Angriffsstrukturen zu kompensieren.

Doch dann die Sensation: die TSVV-Damen beendeten ihre Niederlagenserie, bezwangen in einem bis zur Schlusssekunde spannenden Spiel den SC Kissing mit 30:28 (12:13) Toren, holten sich den ersten Heimspielsieg und verbesserten sich auf den 12. Tabellenplatz. Zur Spieleröffnung sah es noch gar nicht nach einem Heimspielerfolg aus. Nach acht Minuten führten die Gäste mit 2:7 Toren. Eigenen Erfolgen standen Pfosten, Latte und die gegnerische Torfrau im Weg. In einer selbst dann früh genommenen Auszeit stellte Graf die Abwehr mit 6:0 Formation etwas dichter. Aufholen stand nun auf der TSVV-Agenda, was besonders über Linksaußen mit der bestens disponierten Julia Schmidbauer gelang.

Danach übernahmen Grafs Schützlinge das Kommando. Bis zum Pausenpfiff lautete die Torbilanz dann 10:6 für Vaterstetten. Maria Obermeier antizipierte im Tor die gegnerischen Würfe und brachte den Ball mit gekonnten Steilpässen ins Spiel. TSVV war wieder dran und das heimische Publikum witterte Morgenluft. Gleich nach dem Wechsel übernahm die TSVV - Formation dank zweier Treffer der großartig aufgelegten Lisa-Maria Becker („Lilliiiiiii“ skandierten die Zuschauer)die Führung. Jelana Hugo zeigte respektloses Durchsetzungsvermögen am Kreis, Ina Hartmann und Caro Neckar kümmerten sich um den Spielaufbau, Ruth Schiffmann sorgte für Gefahr auf der rechten Angriffseite, während Valerie Gollnhofer die Abwehr zusammenhielt.

29:26 führte das Graf-Team in der 57. Spielminute. Doch es wurde noch einmal spannend. Zeitstrafen sorgten für gegnerische Überzahl. In der 59. Spielminute waren die Kissinger bis auf ein Tor dran und bekamen 45 Sekunden vor dem Abpfiff einen Strafwurf zugesprochen. Die Kissinger zeigten Nerven und Maria Obermeier irritierte die Werferin, dass der Ball an die Latte ging. Noch 40 Sekunden: Auszeit für Vaterstetten: Graf bläute seiner Mannschaft kontrollierte Ballsicherung ein. Der Gegenzug, immer noch in doppelter Unterzahl, war dann die Schau schlechthin. Gegen engste Deckung gelang Julia Schmidbauer im kreuzenden Zusammenspiel mit Caro Neckar ein genialer Rückpass, den Vaterstettens erfahrene Regionalliga-Spielerin zum Sieg sichernden Tor nutzte.

„Wir brauchen uns nicht mehr zu verstecken,“ freute sich Graf nach dem Spiel. In der Tat: Vaterstetten hat mit jetzt 5 Punkten Anschluss an das Mittelfeld gefunden. Dennoch ist er sicher, dass die Hälfte der Liga sich lange einen erbitterten Abstiegskampf liefern wird.  Dass seine Mannschaft da mitten drin sein wird, ist klar. Dass sie mithalten können, haben die letzten beiden Heimspiele gezeigt.


Vaterstetten: Maria Obermeier (Tor), Sandra Kohl, Ruth Schiffmann (3/1), Lilly Becker (7/2), Ina Hartmann (4), Antonia Junghan, Paulina Junghan, Valerie Gollnhofer, Resl Graf, Jelena Hugo (3), Caro Neckar (6), Julia Schmidbauer (7), Lotte Schmidt  

 

jwg


Jelena Hugo in der "Zange": doch drei Mal konnte sie sich erfolgreich durchsetzen. (Foto: Stefan Rossmann)