Souverän an die Tabellenspitze

Vaterstetten – Da freut sich die Trainerseele. Besonders dann, wenn die Freude über vier Starterfolge wegen einer ziemlich unnötigen Niederlage gedämpft worden ist. Doch haben die Handballmänner des TSV Vaterstetten ihr Versprechen auf Wiedergutmachung gehalten und nach der mehr als überflüssigen 23:22-Niederlage bei Sv DJK Taufkirchen nun in eigener Halle den bisher verlustpunktfreien Tabellenführer TSV München Ost  nach kämpferischer wie auch spielerischer Gala-Leistung mit 30:21 (10:10) Toren vom Thron gestürzt.

Lange Zeit sah es in dem Spiel so aus, als ob die Gäste mit ihrem spielerisch nicht besonders attraktiven und sehr körperbetonten Angriffsspiel die Vorteile auf ihre Seite zwingen könnten.  Nach dem Motto: auf Biegen und Brechen, stets mindestens an der Grenze zum Stürmerfoul und unter oft geduldeter Missachtung der Schrittregel rein in die TSVV-Abwehr und Strafwürfe schinden. Das ging bis zur Pause auf. Paul Bark und Jörg Benkel (beide Rosenheim) ließen zu, dass bis zur Halbzeit die Hälfte der Gästetore aus Strafwürfen resultierte.

Da galt es für die TSVV-Männer, Ruhe zu bewahren und sich auf eigene Stärken zu besinnen. Der listige Fabian Hartmann hielt die Vaterstettener im Spiel. Konni Schlömer fühlte sich in seiner Edeljoker-Rolle sichtlich wohl und perfektionierte seine Kurzeinsätze mit wichtigen Treffern.

Entscheidend dürfte sich zum Nachteil der Gäste ausgewirkt haben, dass sie mehrfaches, auch vier gegen sechs Feldspieler, Überzahlspiel nur unzureichend nutzen konnten. Die TSVV-Abwehr wurde zu einem nur noch schwer zu überwindenden Bollwerk. Die sehr flexiblen und über alle Positionen wirksamen Auflösungsangriffe sorgten spätestens zur Mitte der zweiten Spielhälfte, für das sichere Gefühl, dass ein neuer Tabellenführer gekürt würde. Die Manndeckung gegen Ralph Lieps geniale Spielübersicht erwies sich als wirkungslos. Die Ost-Abwehr war nicht mehr im Bilde. Ob über Außen (Andi Bedurke, Jojo Kiefl)  oder Kreis (Lennert Schwart) oder mit unnachahmlicher Sicht für die Lücke (Konni Schlömer, Roman Recknagel): die Tordifferenz nahm für die Gäste desaströse Formen an. Mit dem Schlusspfiff stand die Wachablösung an der Tabellenspitze fest. Vaterstetten grüßt erstmalig in der Saison von ganz oben in der Bezirksoberliga.

Vaterstetten: Michael Bähr, Volker Strack (beide Tor), Konni Schlömer (5), Roman Recknagel (7/3), Tobias Frey (n.e.), Fabian Hartmann (4), Simon Taenzler (1), Jan Sielemann, Basti Weiper, Lennert Schwart (3), Andreas Bedurke (5),Johannes Kiefl (3), Ralph Liep (2)

jwg

 

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur