Ein Hoch auf die Bank

Vaterstetten – Wenn ein Tabellenerster das Schlusslicht der gleichen Liga zum Heimspiel erwartet sind die Rollen eigentlich verteilt. So war der TSV Vaterstetten dieser vordergründigen Regel folgend auch klarer Favorit gegen MTSV Schwabing. Am Ende entledigte sich der Meisterschaftskandidat dieser Aufgabe mit einem klaren 30:20(13:9)-Erfolg und befindet sich weiter im Fernduell mir der punktgleichen SG Süd-Blumenau.

So klar wie das Ergebnis am Ende war, so schwer tat sich die zum Beginn die ins Spiel geschickte TSVV-Sieben, zumindest in der ersten Viertelstunde. Da führten die Gäste überraschend über 1:4 mit 4:6 Toren, weil den Gästen gelang, mit Glück, Rebounds und Vaterstettener Schläfrigkeit für die Überraschung zu sorgen. Trainer Thomas Eck nahm eine Auszeit, hämmerte seiner 6:0-Abwehr ihre Pflichten ein und schickte eine komplette neue Sechserformation aufs Feld. Wohl dem, der eine starke Bank hat, denn das Zepter der Spielführung übernahmen die Hausherren ohne Verzug. Zunächst Simon Taenzler mit einem lupenreinen Hattrick von 4:6 auf 7:6, dann entnervte Torhüter Michael Bähr Schwabinger Strafwurfschützen und das Spiel nahm seinen erwarteten Verlauf. Nach dem Wechsel kam dann auch die starke Phase von Jojo Kiefl mit sechs Treffern.  Er degradierte die MTSV-Abwehr zu Slalomstangen. Eindrucksvolle Kaltschnäuzigkeit bewies das Team, als in einer doppelten Unterzahl gleich drei Treffer gelangen. Da war der Widerstand der Gäste endgültig gebrochen.

Einzig bitterer Nachgeschmack blieb der Bänderriss von Jan Sielemann, der voraussichtlich das Saisonende nur noch von außen sehen wird. Doch am Spielfeldrand befindet sich ja noch Vaterstettens Stärke. Wer eine Aufstellung im Spiel ohne Leistungsabfall komplett austauschen kann, muss eine starke Bank haben. Allerdings hegen die TSVV-Männer noch keine Titelträume. „Natürlich wollen wir so lange wie möglich vorn dabei sein“,  meint Eck, „doch wir haben noch ein hammerhartes Restprogramm.“

Vaterstetten: Michael Bähr, Jürgen Matzner (beide Tor), Konni Schlömer (4/3), Martin Kuhn (2),Tobias Frey (1), René Hilpert (1), Simon Taenzler (8), Jan Sielemann, Andi Bedurke (2),Fabian Hartmann (2), Jojo Kiefl (7), Ralph Liep (1), Lennert Schwart, Basti Weiper (2)

jwg