TSVV gewinnt, aber nicht hoch genug

Vaterstetten – Der Schein könnte trügerisch werden. Die Vaterstettener Handballmänner haben das Spitzenspiel der Bezirksoberliga gegen SG Süd/Blumenau nach begeisterndem Kampf mit 26:24 (16:11) gewonnen und die Tabellenführung vor dem letzten Spieltag wieder an sich gerissen. Doch das bessere Torverhältnis (+99 gegen +45) gegenüber den Münchenern zählt am Ende bei Punktgleichheit untergeordnet. Im direkten Vergleich sind die Süd/Blumenauer um vier Tore besser. So müssen die Schützlinge des Trainertrios Thomas Eck, Jakob Beyer und Michael Jäger am letzten Spieltag in einer Woche in Unterhaching gewinnen und darauf hoffen, dass die Kontrahenten gegen die Bayernliga-Reserve des TSV Ismaning daheim einen Punkt liegen lassen.

Mit mindestens sechs Tore mehr hätten die TSVV-Männer gewinnen müssen. Die Zeichen standen gut, denn Roman Recknagel hat nach über zweimonatiger Verletzungspause erstmalig wieder spielen können und Torhüter Thomas Degmeyr hat nach über einjähriger Spielpause (Schulter-OP) den großartigen Keeper Michael Bähr mit Einwechslungen entlastet.

Es war ein der großen Bedeutung angemessenes Spiel. Schnell, athletisch, technisch anspruchsvoll und kampfbetont schenkten sich beide Mannschaften vor über 200 begeistert mitgehenden Zuschauern nichts. Einmal hatten die Vaterstettener die aufzuholende Tordifferenz erreicht. Eine Minute vor dem Seitenwechsel führten die Gastgeber mit 16:10 Toren und alles schien zu ihren Gunsten zu laufen. Michael Bähr hielt weltmeisterlich und vorn warfen sieben Feldspieler herrlich herausgespielte Tore. Der Vorsprung schmolz, weil die Fehlerquote sich in der zweiten Hälfte auf Vaterstettener Seite mehr als verdoppelte. Die SG-Spieler schlossen auf und sicherten sich trotz knapper Niederlage den Gesamtvorsprung im direkten Vergleich. Doch im Vaterstettener Lager gab es keine hängenden Köpfe. „Wir haben eine tolle Saison gespielt“, war die einhellige Meinung, „vielleicht geht noch was am nächsten Wochenende.“

Vaterstetten: Michael Bähr, Thomas Degmeyr (beide Tor), Konni Schlömer (6/1), Roman Recknagel (5/3), Martin Kuhn, Tobias Frey, René Hilpert, Simon Taenzler (4/1), Andreas Bedurke (1), Fabian Hartmann, Johannes Kiefl (2), Michael Nowara (1), Ralph Liep (3), Bastian Weiper

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur