Mitglied werden
Mitglied werden Pfeil
Mitglied werden

Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

03.12.2006

Vorläufig keine Zielkorrektur in Vaterstetten

von Wilfried Gillmeister

Vor der Saisonhalbzeit

Vaterstetten - Einen strahlenden Thomas Eck sieht man nicht so oft. Der Trainer der Vaterstettener Handballdamen ist selten richtig zufrieden, zumindest findet er immer noch 'Verbesserungswürdiges' in ansonsten eigentlich gut gelungenen Spielen.

Nach dem überraschend sicheren Sieg im Lokalderby mit Unterhaching muss er allerdings Abbitte leisten bei der weiblichen A-Jugend. Die spielte nahezu gleichzeitig auswärts und musste im Spitzenspiel der Landesliga Süd auf Torhüterin Laura Cuperus verzichten.

Die 17-Jährige, die bereits seit zwei Jahren mit dem Damenkader trainiert, musste aushelfen, weil Eck vor dem Hachinger Spiel eigentlich ohne Torfrau da stand. Janet Pritzel war beruflich verhindert und der Einsatz von Steffi Brandes wäre ob der noch nicht richtig ausgeheilten Oberschenkelverletzung aus dem Bergtheimspiel ein hohes Risiko mit einem vielleicht noch höheren Preis gewesen.

So kam das junge Talent Laura Cuperus zu ihrem ersten Einsatz über volle 60 Minuten. Sie machte ihre Sache großartig, hatte ihre Show bei einem gehaltenen Strafwurf und reagierte wiederholt ausgezeichnet. Als mitspielende Torfrau brachte sie nach Möglichkeit den Ball schnell ins Spiel.
'Es gibt immer etwas zu verbessern!' Eck spricht während eines Team-Timeouts wie beschwörend auf seine Damen ein. Bisher hat er sie immer erreicht (Foto: jwg)
Eck hatte wieder einmal im passenden Moment das richtige Gespür. Eindrucksvoll war ebenfalls, wie seine Damen nach grausamen Rückstand mit viel zu vielen 'Fahrkarten' wieder ins Spiel zurückfanden. "Meine Mannschaft hat mich heute wieder überrascht," freut er sich über diesen nicht so selbstverständlich erwarteten Sieg. "Es steckt noch sehr viel mehr drin, mannschaftlich als auch individuell," ist er sicher, dass das Potential noch nicht ausgeschöpft ist: "Immer wieder gelingt es, das jemand neu Verantwortung übernimmt." Wenn nun noch die Leistungskonstanz bei seinem jungen Team Einzug hält, sollte er dann nicht das Saisonziel korrigieren?

"Wir sind noch nicht so weit," wehrt er immer wieder ab. "Der sofortige Wiederaufstieg in die Regionalliga mit der neuen Mannschaft wäre sicher ein außergewöhnlicher Erfolg. Es fehlt uns aber noch die mentale Härte und Robustheit, um in einem halbprofessionellen Umfeld bestehen zu können," und verweist darauf, dass für seine reine Amateurmannschaft keine persönlichen Zuwendungen geleistet werden. Auch beim Vergleich des Trainingsaufwands ist jeder erstaunt, dass in Vaterstetten aus verschiedenen Gründen nur zweimal pro Woche trainiert wird.

Wo ist das Geheimnis des Erfolgs? "Die Mannschaft ist der Star," schätzt er sich glücklich, innerhalb weniger Monate ein neues, begeisterndes Team geformt zu haben. Alle haben ihren Spaß, miteinander und im Sport. Die Chemie stimmt im Team. Die Erfahrung hat ihm gezeigt, dass Rückschläge nicht ausbleiben und auch noch kommen werden. "Freuen wir uns, dass wir in der Bayernliga ganz oben mitspielen," zieht er die Euphoriebremse.

Und wenn es wirklich mehr werden sollte? "Warten wir doch ab, ob es wirklich eintrifft."
Und die Interessen der Mannschaft? Viele wünschen den Erfolg, es wäre aber kein Unglück, sollte der Wiederaufstieg nicht auf Anhieb klappen. Andere, siehe Regensburg, machen sich mehr Druck. Als leistungsorientierter Trainer wäre Eck wohl unglaubwürdig, wünschte er sich nicht, wieder dorthin zurückzukehren, wo seine Mannschaft ein Opfer der Strukturreform geworden war.