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07.03.2016
Ein Vaterstettener Derby-Sieg, der sich nicht so anfühlt
Ab sofort Fernduelle an sechs Spieltagen
Grafing – Viel zu früh in der Saison ist mit das wichtigste Spiel der Rückrunde zwischen den gastgebenden Damen vom Tabellenführer TSV Grafing und dem Verfolger TSV Vaterstetten angesetzt gewesen. Das erzeugte Spannungsmoment dieser Partie wird aber wohl bis zum Saisonende weiterleben.
In einer von starken Abwehrreihen mit den zwei hervorragenden Torfrauen Caroline Swiderski (Grafing) sowie Maria Obermeier (Vaterstetten) aber auch von höchst nervösen Angriffsspielerinnen auf beiden Seiten geprägten Partie hatten die für diesen Tag leicht favorisierten Gäste am Ende mit 19:22(8:12) Toren die Nase vorn. So richtig glückliche Gesichter hat das aber bei den Siegerinnen nicht ausgelöst. Die fand man dann eher bei den Verliererinnen. Für sie war es wichtig, den Vorsprung aus dem Hinspielsieg (32:27) nicht zu verlieren. Denn im Fall der Punktgleichheit am Saisonende würde die Addition der direkten Vergleiche den Ausschlag geben.
Dass es für Vaterstetten genau darauf ankam, war von Beginn an spürbar. Über 0:3, 1:5 und bis zur 2:8 Führung in der elften Minute zeigten die TSVV-Damen eine eindrucksvolle Präsenz. Martina Bross, Grafings erfahrene Trainerin, musste früh ihre Auszeit nehmen, denn nach dem von Ricarda Schurer verworfenen Strafwurf war moralische Aufrüstung vonnöten.
Im Verlauf des Spieles wurde klar, dass die Schützlinge von Tobias Graf dieses Match gewinnen würden. So war die taktische Ausrichtung für Grafing klar: Ballsicherung bis zur klaren Chance, die zum Teil mit fünf verwandelten Strafwürfen erwirkt wurden. Die Vaterstettenerinnen hingegen ließen beste Chancen aus, die sie sich in Positionsangriffen und Tempogegenstößen erarbeitet hatten. Bis zum 14:16 in der 45. Minute, als Grafings überragende Jenny Reimer den Anschlusstreffer erzielte, ging das Konzept auf. Doch dann lösten sich die TSVV-Frauen wieder ab. Nico Mayerhofer, Jelena Hugo und TSVV-Spielmacherin Caro Neckar hatten in der 55. Spielminute beim 15:21 wieder die Wunschtordifferenz erreicht. Am Ende fehlte allerdings die Rückwärtssicherung. Die Bross-Schützlinge konnten noch einmal mit Steilangriffen aufschließen.
Ab sofort beginnt die Phase von sechs Spieltagen mit Fernduellen,
in denen auch die SG Neuaubing/Dachau 65 und ESV Freilassing eine
Rolle spielen können. Denn das Führungsquartett trennt nur zwei
Punkte. Den für Vaterstetten etwas zu knapp ausgefallenen Erfolg sieht Graf mit Gelassenheit: "Wir haben in Grafing gewonnen, das ist doch was! Wir sind bestens in unserem Zielkorridor. Unser Vorteil für die letzten Spiele ist: wir können gewinnen, Grafing muss gewinnen. Wenn sie es schaffen, dann haben sie es auch verdient."
Grafing: Caroline Swiderski (Tor), Sophia Werth (1),Franziska Hirtreiter (1), Clara Hipp (1), Sonja Morath, Ricarda Schurer (3), Nina Richter (2), Theresa Böttcher (1), Jenny Reimer (9/5), Charlotte Oslmaier (1)
Vaterstetten: Maria Obermeier (Tor), Lisa-Maria Becker (4), Julia Schmidbauer (3), Nicola Mayerhofer (4), Marina Hartmann, Valerie Gollnhofer (2), Lena Schmidt, Theresa Graf, Johanna Gernsbeck (2/2), Jelena Hugo (2), Caroline Neckar (1), Verena Taenzler, Sophia Vogt (4)
Stimmen zum Spiel:
Martina Bross (Trainerin Grafing): „Wenn man will, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Es war sehr spannend, aber kein richtig gutes Spiel mit starken Abwehrreihen.“
Melanie Gernsbeck (Co-Trainerin Vaterstetten): „Bei uns war eine grottenmäßige Chancenverwertung ein killing-point. Da war wirklich mehr drin. Aber wir haben die Tabellenführer geschlagen und auf gleiches Niveau geholt.“
Angelika Richter (Grafinger Spielerinnen-Mutter): „Ich fand es toll, wie die Grafinger Mannschaft sich in der zweiten Halbzeit mehrfach wieder herangekämpft hat . Das war große Moral.“
Paulina Junghan (langzeitverletzte TSVV-Spielerin): „Wir waren klar die bessere Mannschaft. Grafing hatte wohl keinen Grund, sich über die Schiedsrichter zu beschweren.“
jwg