Vaterstetten verstärkt sich für das Ziel Klassenerhalt

Vaterstetten -  Noch vor einem halben Jahr sorgte der 26jährige Marc Wiegert in der Handball-Bezirksoberliga für eine kleine Sensation: er leistete mit seinen Handballern vom Aufsteiger SV Bruckmühl einen nicht unerheblichen Betrag zur überraschenden ersten und in der Folge auch einzigen Niederlage (26:25) des später souveränen Meisters TSV Vaterstetten. Vier Monate darauf folgte vom schon feststehenden Meister die Höchststrafe für diese Schmach.  Nach der 32:25-Niederlage in Vaterstetten war der Abstieg für die Bruckmühler besiegelt und der Ruhm, einziger Bezwinger gewesen zu sein, nur noch eine nette Erinnerung wert.

Begegnet man dem im Vertrieb eines Dental-Unternehmens berufstätigen, und mit 1,85m Körpergroße nicht unbedingt auffälligen, stets freundlichen jungen Mann, der humorvoll aber nie mit dem „hoppla, jetzt komm ich“ Habitus auftritt, dann vermutet man hinter der Fassade nicht unbedingt den pfeilschnellen und dynamischen Torjäger im Handballsport. Auf die Frage nach seinem Toranteil an den gegen Vaterstetten erzielten 51 Tore, antwortet er grinsend mit „gefühlten 20“.

Der Wiederabstieg seiner Bruckmühler Freunde, bei denen er seit seinem zehnten Lebensjahr dem Handball nachjagte, war aber auch eine Zäsur. Und wie es so unter guten Freunden selbstverständlich ist, legte ihm sein Heimatverein keine Steine in den Weg, wenn er statt Bezirksliga besser in der Landesliga beim TSV Vaterstetten spielen kann. „Verschiedene Vereine hatten Interesse angefragt, Vaterstetten passte für mich“, meinte Marc Wiegert nach eine Phase des Suchens und Findens. Passend auch, weil er quasi mit einer Mannschaft aufsteigt und alle den neuen Weg gemeinsam gehen.

In Vaterstetten fühlt er sich bereits angekommen, weil gut und wie bei Freunden aufgenommen. Mit der jetzt intensiveren Trainingsphase kommt Wiegert zurecht. „Weil es so abwechslungsreich ist, merkt man die Anstrengung nicht so vordergründig.“ Das sehen auch die Trainer. „Er ist sehr lernwillig, zeigt große Bereitschaft und wird uns verstärken“, sind sich Chefcoach Michael Jäger und sein Assistent Thomas Eck einig.  Sie haben seine sportlichen Wohlfühlbereiche geortet und werden dort Wiegerts spezifische Qualität zum Vorteil der Mannschaft weiter verbessern.  

Ziele? „Na klar! Alle wollen, dass unser erstes Jahr Landesliga die Krönung der bisherigen Entwicklung wird. Deshalb wollen wir schnell ankommen und die Klasse halten.“ Marc Wiegert hat so nebenbei noch eine Neuerung eingeführt. Da die Mannschaft sich im lupenreinen Amateursport bewegt, hat er gleich einen Sponsor mitgebracht. Ein Beispiel, das aus Vaterstettener Sicht sehr willkommen ist. „Ein schönes Vorbild, aber keine Pflicht für Wechselwillige!“ schickt Coach Jäger schnell noch hinterher.

jwg