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23.10.2016
Erster Auswärtssieg fürs Selbstvertrauen
Simon Taenzler als „Chef“ zum Spieler des Tages gekürt
Vaterstetten – Am Ende war es ein Spiel zum Zunge schnalzen. Die in der Vorankündigung zitierte Erwartung von Trainer Michael Jäger vom ersten Auswärtssieg haben seine Handballmänner vom TSV Vaterstetten doch glatt in die Tat umgesetzt. Im Höllenlärm der Halle an der Gaißacher Str. in München strahlten die Vaterstettener Fans mit den Spielern um die Wette. Ein in der zweiten Hälfte nach einer 10:15-Führung noch einmal richtig eng gewordenes Spiel gewannen die TSVV-Männer bei der SG Süd/Blumenau mit 20:23 (10:13) Toren.
Der auf Vaterstettener Seite im ganzen Spiel überragende Simon Taenzler eröffnete in der vierten Minute den Torreigen. Das Spiel blieb trotz einer 1:3 Führung (Marcel Hülssiep und noch einmal Simon Taenzler ) eng. Jägers Team zeigte sich auch in erfolgreichen Situationen emotionslos konzentriert. Vielleicht war es das, was ihnen bisher abhandengekommen schien. Die Deckung, schon bisher das Paradestück, stand sehr sicher und die Abstimmung zwischen dem wieder ganz stark haltenden Michael Bähr und seinen Vorderleuten funktionierte auch bei Würfen aus dem Rückraum. Ein Sonderlob erhielt Michael Nowara, der in der Abwehr den Wirkungskreis des besten Blumenauers Socrates Iduino de Oliveira einschränken konnte. Im Angriff sollte er später auch in wichtigen Momenten seine Sonderleistung abrunden. Thomas Degmeyr, zu Strafwürfen ins Tor eingewechselt, konnte zwei Mal glänzend den Einschlag verhindern. Den ersten Fünf-Tore-Vorsprung erwarf sich die TSVV-Sieben in der 24. Minute (Recknagel, Tänzler, Hülssiep, Malecki 2). Erste Anzeichen von Konzentrationsmängeln zeigten die Gäste, als sie das Heimteam von 7:12 auf 10:12 aufschließen ließen. 18 Sekunden vor der Pause besorgte Tim Hoffmann mit seinem ersten Tor den Dreier-Vorsprung.
Zwei Tore unmittelbar nach dem Seitenwechel (7m durch Recknagel und wieder einer Superaktion von „Chef“ Simon Tänzler) zur Vaterstettener 15:10-Führung verleiteten dann eher zu Leichtsinn und vernachlässigter Rückwärtssicherung. Plötzlich lagen die Gastgeber in der Mitte der zweiten Spielhälfte mit sechs Treffern in Folge und 16:15 Toren in Front. „ Same procedure as last week?“ Diesmal nicht. Jäger wechselte ohne Auszeit durch und der Faden war wieder aufgenommen. Es sollte auch die Viertelstunde von Tim Hoffmann werden. Für vier Tore kam er in Position.
Zwischendurch aber gelang Süd/Blumenau wieder der Anschluss. Die TSVV-Männer hätten den Sack mit einem Siebenmeter zwei Minuten vor Schluss zuschnüren können, doch der ansonsten großartig kämpfende Roman Recknagel vergab. Es sollte dem jungen Tim Hoffmann vorbehalten sein, mit zwei Treffern den ersten Vaterstettener Auswärtssieg in der Landesliga zu sichern. Jäger strahlte: „Wir hatten in wichtigen Momenten die richtigen Antworten, deshalb ist der Sieg des besseren Kollektivs verdient“. Mit 5:7 Punkten dürfen sich Vaterstettens Männer über einen Mittelfeldplatz freuen. Die momentane Freude über Platz 9 bietet aber kein Ruhekissen. Fürs Selbstvertrauen aber war es für die Aufsteiger allemal gut.
Vaterstetten: Michael Bähr, Thomas Degmeyr (beide Tor), Roman Recknagel (5/2), Tim Hoffmann (5/1), Martin Kuhn (1), Simon Taenzler (5/1), Francis Müller, Bastian Weiper, Andreas Bedurke, Michael Nowara (2), Marcel Hülssiep (2),Moritz Malecki (2),Ralph Liep (1), Marc Wiegert
Verwarnungen: SGSB 4, TSVV 4
Zeitstrafen: SGSB 1, TSVV 3
Strafwürfe: SGSB 6/davon 3 verwandelt, TSVV 6/4
jwg