Teurer Sieg mit bitterem Nachgeschmack

Vaterstetten – Der Rückrundenauftakt verlief für die Handballfrauen des TSVVaterstetten beim Tiroler SVO Handball Innsbruck mit dem allgemein erwarteten Ausgang eines Erfolgs.  Erwartet war eigentlich auch ein fröhlicher Nachmittag und Abend. Denn nach dem Spiel wollten alle Mitgereisten  in der Hauptstadt Tirols nicht nur einen Sieg sondern auch den Junggesellenabschied von Theresa Graf feiern, die in dieser Saison siebenfach zum Einsatz gekommen war und jetzt nach Kreuzbandriss noch lange pausieren muss.. Eher unerwartet  war das für den klaren Tabellenführer relativ knappe Ergebnis von 27:34(13:15) Toren. Doch der Reihe nach:

Es gab ein paar Vorzeichen, die als Erklärung herhalten können. Da war zum einen der Ausfall von nun sechs zum Saisonstart eingeplanten Spielerinnen. Hinzu kam eine mit über zweieinhalb Stunden unerwartet lange Anfahrt.  Dann musste sich ein zumindest in der ersten Halbzeit schlecht abgestimmter Mittelblock gegen die sich mit aller Energie  gegen den Abstieg  wehrenden  Gastgeberinnen auseinandersetzen.  Jelena Hugo fehlte sehr im  Abwehrzentrum, wie auch die jeweils eine Halbzeit spielenden Torfrauen  ihre spezifische Anlaufzeit brauchten.  Die Tiroler Damen hielten sich mit einem starken Rückraum  bis zur Pause im Spiel.

Dann folgte in der 33. Minute eine 20minütige Unterbrechung. Bei  einer Angriffsaktion prallte Vaterstettens schnelle Rechtsaußen Christina Hoffmann unglücklich mit einer Innsbrucker Abwehrspielerin  zusammen und musste wegen Verdachts auf schwere Gelenksverletzung  ins Krankenhaus gebracht werden. Als ob es wie ein Schwur „für Chrissi“ wirkte, kamen die TSVV-Damen wie ausgewechselt ins Spiel zurück, besannen sich auf ihre spielerischen Tugenden und setzten sich ergebnismäßig ab. Nicola Mayerhofer und Julia Schmidbauer brillierten mit Treffsicherheit.  Die auf 5:1-Formation umgestellte Abwehr störte den gegnerischen Spielfluss empfindlich. So  wurde es  am Ende noch ein ungefährdeter Sieg. Doch die Feierlust sollte nicht mehr so recht aufkommen. Die Trainer Tobias Graf und Thomas Degmeyr  fuhren gleich nach Spielende ins Krankenhaus. Jetzt  war alles andere wichtiger als ein gewonnenes Spiel.  Höchstens für die unglückliche Christina Hoffmann konnte es ein schwacher Trost sein.  Sie wurde von Ihren Trainern noch nach Rosenheim zwecks weiterer Untersuchung gebracht.

Vaterstetten: Maria Obermeier, Klara Benz (beide Tor), Johanna Wantzen, Christina Hoffmann (4), Lisa-Maria Becker (1), Julia Schmidbauer (10), Nicola Mayerhofer (8), Johanna Gernsbeck (5/4), Marina Hartmann, Valerie Gollnhofer (2), Verena Taenzler (2), Paulina Junghan (2)

Zeitstrafen: SVO 4, TSVV 1
Strafwürfe: SVO 5/5, TSVV 4/4

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur