Vaterstetten mit der Favoritenrolle im Gepäck auf Reisen

Vaterstetten – Eigentlich könnte das Bayernligateam der Vaterstettener Handballdamen am Samstag ziemlich entspannt gen Westen zum TSV Schwabmünchen fahren. Schließlich gilt der Tabellenvierte vor dem Anpfiff um 15.30 Uhr als klarer Favorit gegen die Gelb-Blauen, denen sechs Spieltage vor Saisonende zehn Punkte zum Nichtabstiegsplatz fehlen.

Angesichts von nun sechs Niederlagen in Serie ist den Gastgebern wohl auch ein wenig das Glück abhanden gekommen. Am letzten Wochenende standen die Schützlinge des Trainergespanns Sandra Weissenhorn/Ingo Mayer in Burghausen bis zur 58. Spielminute vor dem ersten Rückrundensieg, um dann doch noch das Helft aus der Hand zu geben. Gleiches Mißgeschick ereilte den Tabellenletzten vor drei Wochen, als sie sechs Minuten vor dem Abpfiff in Bergtheim in Führung lagen, diese aber nicht zu halten in der Lage waren. Das Problem scheint im mentalen oder konditionellen Bereich dieser Mannschaft zu liegen.

Für Vaterstettens Trainer Thomas Eck hingegen geht es darum, die Saison mit Anstand zu Ende zu bringen, nachdem in Richtung Meisterschaft der Zug schon seit einigen Wochen abgefahren ist. So gesehen stehen beide Mannschaften vor gleichen Situationen: sie können sich sportlich experimentell bereits auf die nächste Saison vorbereiten.

Eck tut das bereits eine geraume Zeit. Er wird am Samstag mit Sicherheit wieder einige Nachwuchsspielerinnen vom frisch gebackenen Landesligameister der A-Jugend einsetzen. Nicht nur, weil mit Arife Krivaca und Monika Schnell wieder zwei Stammspielerinnen fehlen, sondern auch um die Talente an Spielhärte und -tempo der Bayernliga zu gewöhnen. "Viele der Mädchen trainieren bereits mit dem Damenteam zusammen, " freut sich der Vaterstettener Coach über der Ehrgeiz der sportlich Begabten, die damit auch das Spielsystem bereits adaptieren können.
Man kann also in Schwabmünchen ein munteres Spiel erwarten, in dem beide Mannschaften eigentlich völlig ohne Druck spielen können. Wenn man überhaupt von Druck reden kann, dann ist der aber auf Vaterstettener Seite. Vom Ex-Regionalligisten wird allgemein ein Sieg erwartet. Doch aufgepaßt: immerhin spielt mit Svenja Thurner eine top10-Torschützin der Bayernliga im Team der Gastgeberinnen. Mit ihrer Wurfkraft kann sie allein ein Spielausgang entscheidend beeinflussen. Vaterstetten peilt aber noch das ursprünglich selbst gesetzte Ziel des dritten Platzes an. Der bleibt aber nur mit einem doppelten Punktgewinn in Reichweite.