TSV Vaterstetten festigt in Gundelfingen den zweiten Platz

Vaterstetten – Gundelfingen ist bekanntermaßen ein Handball-Spielort der Damen-Landesliga, an dem sich Gastmannschaften schwer tun. „Zu Null“ lautete bisher die saubere Heimbilanz. Genau dort traten die irgendwie unerschrockenen  Aufsteigerinnen vom TSV Vaterstetten am Sonntag-Nachmittag an. Beide Teams wirkten hoch motiviert: die Gastgeberinnen als Favoritenschreck, der die Tabelle nach oben im Visier hat, die Gäste mit dem Selbstbewusstsein, die Serie von vier Erfolgen ausbauen zu wollen, um den großartigen zweiten Platz  mit vier Punkten Vorsprung auf die Verfolger zu behaupten.

Die Vaterstettener Damen haben es tatsächlich geschafft, als gegenwärtig einziges Team am überlegenen Tabellenführer TV Haunstetten II  mit dem bereits vierten Auswärtssieg und nach 26:29 (10:18) Toren in Gundelfingen dranzubleiben.  „Überrennt sie“, hatte Coach Tobias Graf seinen Damen für den Start mit ins Spiel gegeben. Die Gastgeberinnen kamen mit dem TSVV-Tempospiel nicht zurecht. Maria Obermeier hielt großartig und unterstützte  die 2:6-Eröffnung  mit dem Ausbau auf 5:14 Tore nach 20 Minuten.

Doch der Angriffsdruck ließ nach. Irgendwie schlich sich ein Schlendrian ein. Der Halbzeitstand sorgte noch für Scheinruhe, doch nach dem Wechsel hatten die Einheimischen mehr vom Spiel. Vielleicht saß ein kleiner Schock, weil  Torfrau Maria Obermeier sich verletzte. Um sie zu schonen, stellte Graf die reaktivierte Kerstin Hermann zwischen die Pfosten. Das TSVV-Spiel wurde zerfahrener, Verletzungen (das TSVV-Lazarett erhöhte sich im Lauf  des Spiels auf sechs) sorgten für Unterbrechungen. Cool blieb In der Situation Paulina Junghan, die für den Sicherheitsabstand sorgte. Als Nicola Mayerhofer in der 52. Minute auf 20:28 erhöhen konnte, schaltete das Team auf "Vorsprung-Verwaltungs-Modus" und leistete sich noch einen verworfenen Strafwurf.

„Gewonnen, Punkte mitnehmen, abhaken und Verletzungen pflegen“, ist Grafs  Devise vor den beiden jetzt bedeutungsvoll gewordenen Spielen gegen Taufkirchen (erste Verfolgerinnen) daheim und Haunstetten (nach Bayernliga-Abstieg überlegene Tabellenführer) auswärts. Graf sieht seine Zurückhaltung bestätigt. „ Ich hoffe nicht, dass die aktuellen sechs Ausfälle von Dauer sind“,  stellt sich seine sowieso schon hohe Stirn in Falten. „Es kling zwar angesichts des zweiten Platzes merkwürdig, aber wir haben das Punktsammeln für den Klassenerhalt noch nicht abgeschlossen.“

Vaterstetten: Maria  Obermeier, Kerstin Hermann (TW), Jasmin Landgesell (2),  Jelena Hugo (3), Lisa-Maria Becker, Julia Schmidbauer (3), Nicola Mayerhofer (6), Johanna Gernsbeck (6/4),  Valerie Gollnhofer (n.e.), Anna-Lena Vogel, Sophia Vogt (1), Paulina Junghan (3), Verena Taenzler (5)

Verwarnungen: TVG 3, TSVV 4
Zeitstrafen: TVG 7, TSVV 7
Strafwürfe: TVG 9/davon 7 verwandelt, TSVV 5/4

Schiedsrichter: Ulrich Grimm / Florian Müller  (beide HC Cadolzburg)

Wilfried Gillmeister (jwg)

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur