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21.05.2007
Einmal mit und nie mehr weg!
Gespräch mit Tina Augenthaler über Handball im TSVV:
"Tina Augenthaler zeigt eine vorbildliche Einstellung zu ihrem Sport. Die Mannschaft hat Sie nicht von ungefähr zur Spielführerin gewählt."
Vaterstetten Am 21. März 2000 bestritt Tina Augenthaler damals noch als A-Jugendliche ihr erstes Spiel für die erfolgreichen Handballdamen des TSV Vaterstetten. Sie ist damals schnell in das Team hineingewachsen und heute aus dem Kader ihres Trainers nicht mehr wegzudenken. Sie hat die steile Entwicklung mit geprägt, steht im strategischen Abwehrzentrum und wirft auch immer wieder wichtige Tore. Die gelernte Werbekauffrau und Studentin der Sportwissenschaften ist trotz eines Terminkalenders mit Examensabschluss und Diplomarbeit für die Handballer so etwas wie die personifizierte Zuverlässigkeit. Die Ebersberger Zeitung (EZ) sprach mit Tina Augenthaler über ihren Lieblingssport und ihre Mannschaft.
EZ: Warum hast Du Dich in der Jugend für den Handballsport entschieden?
Tina: "Ich habe so vieles ausprobiert, Schwimmen, Leichtathletik oder Ballett. Aber die meiste Zeit habe ich auf dem Tennisplatz verbracht. Dort habe ich mit Stephanie Hoepner und Julia Bistrick in einer Mannschaft gespielt. Die zwei meinten, ich sollte doch mal mit zum Handball kommen, das würde zu mir passen. Einmal mit und nie mehr weg!"
EZ: Etwas über sieben Jahre sind seit Deinem Debüt im ersten Damenteam vergangen. Welche Erinnerungen sind besonders bleibend aus dieser Zeit?
Tina: "Was, ist das schon so lange her? Ich weiß noch, wie sehr ich die Damenmannschaft bewundert habe. Was ich sicher nie vergessen werde: Die Bayerische Meisterschaft in Bergtheim mit der anschließenden erfolgreichen Qualifikation für die Regionalliga. Das war einfach unbeschreiblich."
EZ: Zuverlässigkeit ist eine von Deinen vielen positiven Eigenschaften. In diesem Jahr ist es Dir sogar gelungen, als einzige Spielerin an allen 24 Pflichtspielen teilzunehmen. In den letzten Jahren warst Du stets unter den drei Trainingsbesten, heuer sogar mit der höchsten Teilnahmequote. Wie schaffst Du dieses Phänomen, was anderen nicht gelingt?
Tina: "Wenn ich darüber nachdenke, dann ist das wirklich ein Phänomen. Da ich aber mit meinem Studium fertig bin und nur die Endzüge der Diplomarbeit vor mir habe, kann ich mir natürlich die Zeit sehr gut selbst einteilen. Keine Pflichtveranstaltungen mehr usw. Also, eigentlich war ich noch nie so viel unterwegs und im Urlaub , wie in den letzten Monaten. Keine Ahnung, wie ich das schaffe."
Tina: "Die Ausfallquote liegt ja nicht nur an den Verletzungen, im Gegenteil. Pflichtveranstaltungen von der Uni, Arbeit, Urlaub, aber das ist ja auch o.k. so. In einer Mannschaftssportart wie Handball ist das Risiko einfach da. Letztes Jahr bin ich wegen einer Beckenkammprellung im Spiel ausgefallen. Da ist es egal, wann, wo und wie oft man trainiert. Das ist dann einfach Pech."
EZ: Trotz der fehlenden Kontinuität in der Aufstellung gelingt es Thomas Eck immer wieder, die Mannschaft auf Erfolg auszurichten. Du kennst ihn nun auch einige Zeit. Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?
Tina: "Oh ja, das stimmt. Ich glaube, dass bei uns das Tolle ist: wir sind keine Zickenmannschaft."
EZ: Du hast als Jugendliche den Sprung in die Bayernauswahl geschafft. Dein Talent war unübersehbar, aber Du hast Dich dort relativ bald zurückgezogen. Gab es andere Prioritäten?
Tina: "Wenn man mich gesucht hat, war ich in der Halle oder auf dem Tennisplatz. Die Trainingseinheiten von der Bayernauswahl haben sich leider oft mit den Punktspielen vom Tennis überschnitten. Schule war ja nebenbei auch noch da .und außerdem fand ich mein Talent aus heutiger Sicht nicht so wahnsinnig."
EZ: Diese Saison war nach dem Abstieg aus der Regionalliga offensichtlich ein sog. Zwischenjahr. War es richtig, die Meisterschaft und den Wiederaufstieg nicht als Zielparole zu fixieren?
Tina: "Absolut! Ehrlich gesagt habe ich mich auf ein ruhiges Jahr gefreut. Wir 'Alten' konnten uns erholen und unsere 'Kleinen und Neuen' konnten sich so langsam herantasten an das 'Dasein im Damenteam'. Na, und was nächste Saison passiert: wir werden sehen."
EZ: In diesem Jahr hat erstmals Deine 'kleine' Schwester Lisa neben Dir in der Mannschaft gespielt. Auch sie hat ein großes Talent. Welche Empfehlungen gibst Du ihr für ihre sportliche Weiterentwicklung?
Tina: "Ich habe immer gesagt: wenn es soweit ist, dass meine kleine Schwester bei den Damen spielt, dann höre ich auf, dann bin ich zu alt. Meine Empfehlung: Immer Spaß beim Spielen haben!"
EZ: Solltest Du nach Abschluss des Studiums in Vaterstetten bleiben können, was würdest Du gerne sportlich noch erreichen wollen?
Tina: "Vielleicht klappt es ja noch einmal mit der Regionalliga. Ansonsten: die Älteste auf dem Feld zu sein. Aber wenn es so weiter geht, habe ich es ja bald geschafft."
Das Gespräch führte Wilfried Gillmeister. Weitere Informationen über Tina Augenthaler und die erste Damenmannschaft des TSV Vaterstetten finden Sie unter http://www.handball-vaterstetten.de/mannschaften_details.php?id=28