Überragender Thomas Degmeyr sichert den zweiten Sieg

Vaterstetten - Es fällt einigermaßen schwer, angesichts der Erfolge der jungen Handballmänner des TSV Vaterstetten nicht in Hochstimmung zu verfallen. Stand der Sieg beim Saisonauftakt des Bezirksligameisters gegen Mitaufsteiger ESV München noch auf der Wunschliste des Machbaren, so gehört der großartige 19:22(Halbzeit 11:9)-Erfolg in der Haarer Sporthalle über die Reserve des Bayernligisten vom TSV Trudering doch schon eher in die Schublade der nicht erwarteten positiven Überraschungen. Die zumindest vorübergehende Tabellenführung war Lohn für Fleiß.

Auf diese Freude mußten die Fans auch lange warten. Vielleicht lag es daran, dass die Mannschaft gegenüber dem Auftaktsieg einen Umbau verkraften mußte. Tobias Graf und Sebastian Diebel konnten nicht spielen, dafür wagte Jäger das Experiment mit zwei Untrainierten: Roman Recknagel hatte den Mut, nach dreiwöchiger Pause seine lädierte Schulter zu belasten und Domenik Schwietzke hatte drei Monate keinen Handball gesehen.

Vaterstetten tat sich schwer, ins Spiel zu kommen. Die linke Abwehrseite hatte mit den Linkshändern der Truderinger erhebliche Probleme. Vaterstetten lief in der ersten Spielhälfte stets einem zwei bis drei Tore-Rückstand hinterher. Der aktuellen Nummer 1 im TSVV-Tor war es zu verdanken, dass Vaterstetten im Spiel blieb. Thomas Degmeyr lieferte eine außergewöhnliche Leistung und war bester Mann des Teams. Insgesamt 21 abgewehrte Bälle, davon zwölf vor der Pause, machten ihn aus Abwehrsicht zum Matchwinner. An seinen Paraden richtete sich die Mannschaft auf.

In die Rolle des glänzenden Jokers spielte sich Domenik Schwietzke. Jäger brachte ihn nach 20 Minuten. TSVV lag 4:7 Tore zurück, als die Spielübersicht des Studenten sich bestens auswirkte. Roman Recknagel brauchte einen zeitlichen Anlauf, ehe er ab der 24. Minute beschloß, Tore für sein Team zu werfen.
Die Abwehr wurde nach dem Wechsel zum Herzstück des Sieges. Eine sehr bewegliche Defensive ließ nur noch acht Treffer zu. Gipfel der Cleverness waren zwei Treffer in Unterzahl und ab der 45. Minute zog Vaterstetten davon, sicher auch den Vorteil des Überzahlspiels nutzend. Das Schiri-Gespann Alex Novakovic und Mathias Schwer (Ismaning/Kirchheim) empfahl sich mit souveräner Spielleitung für höhere Aufgaben.

"4:0 Punkte sind ein Traumstart für uns," strahlte TSVV-Trainer Michael Jäger nachher. Dass diese Punkte kein Ruhekissen für ihn sind, wurde jedem nach dem Schlußpfiff klar. Jäger verschwand sofort nach den Spiel, um sich noch am gleichen Tag die nächsten Gegner anzuschauen.