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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

03.01.2006

Ende einer Sportkarriere mit vielen Höhepunkten

von Wilfried Gillmeister

Heike Sprogies hört auf

Vaterstetten – Es gibt wohl kaum einen Trainer, der es nicht Jahr für Jahr zur Maxime erhebt, seine Mannschaft zu verjüngen. Dennoch wird auch jeder Übungsleiter sich glücklich und zufrieden schätzen, wenn er im Bedarfsfall auf erfahrene Kräfte zurückgreifen kann.
Das gilt auch für den Vaterstettener Handball. Doch Regionalliga-Coach Thomas Eck hat nun einen Trumpf weniger im Ärmel. Künftig muss er ohne die Routine und das Können von Torfrau Heike Sprogies auskommen.
Attraktiver und erfolgreicher Handball in Vaterstetten ist natürlich zum erheblichen Anteil ein Verdienst des für "seinen Sport" lebenden Trainers Thomas Eck. Das Spiel seiner Mannschaft lebt aber von der Genialität der Akteure auf dem Spielfeld in allen Positionen.
Im Rückblick auf den Aufstieg der Handballdamen des TSV Vaterstetten zu einem der erfolgreichsten Damenteams in Bayern fallen immer wieder Namen ein. Dabei ist auch eine Frau, die nicht nur die Entwicklung dahin mitgemacht hat. Sie kennt auch die Aufstellung der ersten Handball-Damenmannschaft des TSV Vaterstetten vor 25 Jahren, denn die damals gerade 16 jährige Heike Sprogies hütete als großartiges sportliches Alllroundtalent das Tor.
Die Damenmannschaft der ersten Stunde (1980) holte sich aus der Jugend die gerade 16jährige Heike Sprogies (stehend, Dritte von links), Foto: jwg
Sie entwickelte sich sportlich schneller als dies der damaligen Mannschaft möglich war, und so wechselte die ehrgeizige Heike zu höherklassigen Vereinen. Stationen der sportlichen Werdegangs wurden Truderung (bayerische Oberliga), Taufkirchen (Regionalliga) und Dachau (2. Bundesliga).
Mit der Verpflichtung von Thomas Eck im Sommer 1994 kam Bewegung in die Vaterstettener Handballszene und Heike Sprogies wollte im Sinn von "zurück zu den Wurzeln" den Aufbau auf ihre Art mit gestalten. 50 Siege in Folge hievten das Team aus dem Kreis München in die Bayerische Oberliga. Ein mehrjähriger beruflicher Auslandsaufenthalt brachte ihr auch die sportliche Erfahrung bei dem französischen Erstligisten Issy-les-Moulineeaux (Paris). Nach ihrer Rückkehr gab es sofort wieder Anschluß beim TSV Vaterstetten, der sich nun anschickte, in die Regionalliga aufzusteigen. Unvergessen sind ihre großartigen Leistungen beim Bayernliga-Finale in Bergtheim und dann im alles entscheidenden Aufstiegsspiel in Lichtenstein (Württemberg).
Danach machte sie freiwillig Platz für Caro Fischer, die ebenfalls zur Torfrau der Sonderklasse reifte. Doch immer, wenn sie im wichtigen Vertretungsfall gebraucht wurde und die Gesundheit es zuließ, stand Heike Sprogies hilfsbereit in der Halle.
Kurz vor Beginn der Saison, als Caro Fischer den zweiten Kreuzbandriß innerhalb von zwei Jahren ereilte, stand Eck vorübergehend ohne Torfrau da. Wie selbstverständlich packte Heike ihre Sportsachen zusammen, um der Mannschaft zu helfen. Zum Saisonauftakt in Haunstetten war sie dann auch eine der besten ihres Teams. Doch es bestätigte sich dabei auch die Erkenntnis, dass man um so mehr tun muss, je älter man wird. Die Bereitschaft dazu und das Opfer muss im Einklang zur Lebensumgebung sein. Wenn das Opfer zu groß wird, muss eine Bremse gezogen werden. Dies hat Heike Sprogies schweren Herzens getan. Die Vaterstettener Handballer sagen Dank für alles, was sie der Mannschaft gegeben hat.
Überschwängliche Freude im Moment des größten Erfolgs der TSVV-Handballer(11.5.2002): Thomas Eck freut sich mit seiner Torfrau Heike Sprogies über den Aufstieg in die Regionalliga (Foto: jwg)