Mit Defiziten in den Saisonstart

Vaterstetten – Endlich ist es soweit, die Handball-Bayernliga der Damen startet zum Wochenende in die neue Saison. Die Mannschaft des TSV Vaterstetten muss zuerst auswärts beim HC Erlangen (Beginn 20 Uhr in der Karlheinz-Hirsemann-Halle) antreten. Die Gastgeber haben den Vorteil, unbekümmert und frei von Erwartungsdruck antreten zu können. Die Mannschaft des neuen Trainers Hartmann Gründl ist einer der drei Aufsteiger. Als Unbekannte haben sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Möglicherweise auch für sich selbst, denn es bedarf der Integration vieler Neulinge in die Mannschaft um die erfahrene, wieder erstarkte und indessen 38jährige Ex-Bundesligaspielerin Angelika Elfinger, die im Rückraum zusammen mit der aus Winkelhaid gekommenen Studentin Uli Antos ein sportliches Gewicht in die Waagschale werden kann.

Oberflächlich betrachtet wäre man geneigt, den Gästen aus Vaterstetten die Favoritenrolle aufzubürden. Doch wenn man hört, wie Trainer Thomas Eck – seit 14 Jahren führt er das Zepter der TSVV-Damen – mit erheblichen Hindernissen durch die Vorbereitung gestolpert ist, dann bröckelt die Einschätzung dahin. Einige seiner Spielerinnen benötigen noch ein paar Trainings- oder Spieleinheiten, um das volle Leistungsvermögen abzurufen. Wer weiß, dass die Dreifachturnhalle in der wesentlichen Vorbereitungsphase für eine Woche gesperrt war, kann sich die Gemütslage des TSVV-Coaches sehr gut vorstellen.

Schnelligkeit war stets ein Trumpf des Vaterstettener Teams. „Dazu bedarf es einer bestens ausgeprägten Grundlage in Kraft und Ausdauer“, weiß Thomas Eck aus langjähriger Erfahrung. Noch vor wenigen Jahren war der Vorteil der Vaterstettener Damen, dass neben der ersten Aufstellung eine starke Bank auf Einwechselung wartete. Durch den rechtzeitigen und erforderlichen Verjüngungsprozess ist Eck gezwungen, Abstriche hinzunehmen.
Freuen kann man sich auf das Debüt von Torfrau Jessica Remmel, die nach Ausheilung des Kreuzbandrisses auf ihren ersten Pflichteinsatz brennt. Mit dabei für die Außenpositionen sind wohl auch die Neulinge Ruth Schiffmann und Theresa Graf aus dem Nachwuchspotenzial. Ansonsten baut Eck auf den Stamm, der im letzten Jahr einen überraschenden dritten Platz erreichte.

Spekulationen in dieser Richtung gibt es in Vaterstetten nicht. Das wird schließlich eine hammerharte Saison. 14 Mannschaften müssen 26 Spiele durchstehen. „Da kann viel passieren“, grübelt Eck darüber, wie er die Belastung mit seinem weitgehend jungen Kader besteht.

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung/Münchener Merkur