Mit einer Packung auf die Heimreise geschickt

Vaterstetten – „Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen!“ Mit derartigen Beruhigungen wurde wohl ein jeder schon gerne tröstend versorgt. Ähnlich erging es den Handballdamen des TSV Vaterstetten bei ihrem Bayernliga-Saisonauftaktspiel in Bergtheim. Die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden waren bereits im Vorfeld gering eingeschätzt worden. Doch trotz Lächeln und Frohsinn kam es schlimmer. Am Ende stand mit 34:12(Halbzeit 14:6) Toren die höchste Niederlage seit Bestehen des Frauenhandballs in Vaterstetten fest.

Die Analyse des Spiels ist dann allerdings doch nicht so trostlos wie es das Ergebnis vermittelt. Vaterstetten hielt bis zur 15.Minute ein 4:4-Remis und musste dabei sogar eine Zeitstrafe gegen Bettina Pfeiffer verkraften. Danach jedoch brach das Spiel der Vaterstettener Damen auseinander, weil auch die Bank mit nur zwei Auswechselspielerinnen zu dünn besetzt war.

Die zweite Spielhälfte war nahezu vergleichbar, denn auch dort konnte Vaterstetten gut ins Spiel hineinkommen, um dann aber wieder stark abzubauen. Gnadenlos bestraften die Gastgeberinnen, domi-nant durch die Präsenz der leicht angeschla-genen Julia Lenz und der überragenden Voll-streckerin Carolin Roth, jeden Vaterstettener Angriffsfehler mit Tempo-gegenstoßtoren. Nor-malform erreichten im TSVV-Team eigentlich nur Torfrau Jessica Remmel(hielt drei Strafwürfe) und Rückraumspezialistin Kristin Schröder.

„Das Spiel müssen wir ganz schnell aus den Köpfen verdrängen“, ist Thorsten Wehnes sicher, dass sich seine Mannschaft mit besserer Aufstellung auch anders darstellen wird. Zu allem Überfluss fing sich Melanie Gernsbeck zwei Minuten vor dem Abpfiff noch einen Nasenbreibruch ein und wird wohl mehrere Wochen ausfallen.“ Auf die erste Viertelstunde müssen wir aufbauen. Da hat kämpferisch und spielerisch alles gestimmt“, zeigt sich Team-Manager Wehnes optimistisch. „Wohl werden wir auch noch weiter die Kondition festigen müssen“, sieht Wehnes das Pflichtprogramm der nächsten Wochen. Dann wird seine Mannschaft auf besser aufgestellt sein, als dies in Bergtheim möglich war. Schließlich haben fünf Spielerinnen gefehlt. Doch auch dazu könnte man mit Miss Sophie und ihrem berühmten „same procedure as every year“ antworten.

Vaterstetten: Jessica Remmel (Tor), Laura Cuperus, Lisa Augenthaler (3/1),Bettina Pfeiffer (3), Steffi Blechinger, Sabine Hück (1), Kristin Schröder (5), Ruth Schiffmann, Melanie Gernsbeck

Verwarnungen: TSVV 3, HSVB 2
Zeitstrafen: TSVV 6, HSVB 2
Strafwürfe: TSVV 3/davon 1 verwandelt, HSVB 12/9

Schiedsrichter: Thomas Drummer/ Christian Herpoldsheimer (beide HC Erlangen)

Wilfried Gillmeister (jwg)