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Teamsport vom Allerfeinsten

11.10.2009

„Frankenwunder“ nach 20 Minuten als Genickbrecher

von Wilfried Gillmeister

Dritte Niederlage im dritten Spiel

Vaterstetten – Die bloße Kenntnisnahme des Endergebnisses von 34: 23 (18:14) für Gastgeber HaSpo Bayreuth gegen die Handballdamen des TSV Vaterstetten lässt die Interpretation eines einseitigen Spieles zu. Doch bei Betrachtung des Verlaufs kann nachvollzogen werden, dass sich Team-Coach Thorsten Wehnes mit seinen Damen zumindest phasenweise im falschen Spiel befunden haben muss.

Vaterstetten begann trotz langer Anreise bärenstark, führte nach 20 Minuten mit 8:5 Toren und durfte auf bessere Zeiten hoffen. Die erste und zweite Welle funktionierte blendend und die Ausbeute konnte kaum besser sein. Doch dann passierte das „Frankenwunder“. Die oberfränkischen Schiedsrichter belegten die TSVV-Damen innerhalb von drei Minuten mit vier Zeitstrafen, wobei nach Meinung von Thorsten Wehnes mindestens zwei den Vergleich mit einer traurigen Lachnummer bestens Stand gehalten hätten. Die Führung war dahin, die Moral geknickt, die Gastgeberinnen schalteten nach Belieben und schafften schnell die Wende.

Eine alte, fast vertraute Schwäche der TSV-Damen trat dann auch in Bayreuth zu Tage. Die Nutzung der Strafwürfe gehört einfach nicht zu ihren Stärken. Bayreuths Torfrau und Neuzugang Lisa Hegger entpuppte sich als „Strafwurf-Killer“: sechs von sieben fanden nicht das Ziel und auch ansonsten war es besonders in Halbzeit zwei, nach Meinung von Wehnes „total verschlafen“, nicht mehr weit her mit der Treffsicherheit der angereisten Oberbayern. Auch ist Kontinuität schwer erreichbar, wenn gerade bei Auswärtsspielen in der Aufstellung Experimentierfreudigkeit groß geschrieben werden muss.

Wehnes hatte dann nach 40 Minuten ein Einsehen mit seiner entnervten Torfrau Jessica Remmel und wechselte die junge Laura Cuperus ein, die in Anbetracht der nun nicht mehr den letzten Spaß hervorrufenden Partie dennoch ihre Qualitäten beweisen konnte. Doch da war das Spiel längst entschieden.

Mit ungewohnter Deutlichkeit sind die TSVV-Damen nun ohne Pluspunkt und mit hoher Minustordifferenz Schlusslicht der Bayernliga. „Der Start würde kein Zuckerschlecken werden“, war für Wehnes vor dem Start klar, dass ein guter Tabellenplatz nicht das Ziel des Saisonstarts sein könnte. Auch die Abwehr, einst Sahnestück der Mannschaft, hat mit dem Vergleich früherer Zeiten ein kleines Problem. Über die Wahrscheinlichkeit, dass gerade gegen den Tabellenzweiten Erlangen am vierten Spieltag in der Riemer Sporthalle am Buga-Park die Wende eingeleitet werden könnte, darf noch bis Sonntag spekuliert werden. Vielleicht reift bis dahin auch eine modifizierte Spielkultur aus der Erkenntnis, dass ein Gegner nur bei Ballbesitz Tore erzielen kann.

Vaterstetten: Jessica Remmel, Laura Cuperus (beide Tor), Tina Augenthaler (5), Lisa Augenthaler (7), Bettina Pfeiffer (3), Isi Höcht (1), Petra Buschmeier, Nadja Eder (1), Lea Feder (3), Kerstin Schmidt (2/1), Petra Beck, Maren Wehnes (1)

Verwarnungen: TSVV 3, HaSpo 2
Zeitstrafen: TSVV 6, HaSpo 5
Strafwürfe: TSVV 7/davon 1 verwandelt, HaSpo 6/4

Schiedsrichter: Heiko Schreiner (Coburg)/Wolfgang Balzer (Gefrees)

Wilfried Gillmeister (jwg)