Lichtblicke im schlechtesten Saisonspiel

Vaterstetten – Die einen befinden sich im Gedenken an den „schwarzen Freitag“, die Handballer des TSV Vaterstetten haben nun nach der Abmeldung ihres Aushängeschilds aus der Damen-Bayernliga ihren „Schwarzen Donnerstag“. Offenbar sind die Nachwirkungen noch nicht verdrängbar, denn anders findet die 31:24(18:9)-Niederlage der Herren beim Mitaufsteiger FC Bayern München keine nachvollziehbare Erklärung für eine fast kampflose Ergebung in die bisher höchste Niederlage der Saison.

Die Ziele waren so klar. Vaterstettens Herren sollten mit dem ersten Sieg endlich in der Bezirksoberliga ankommen. Thomas Eck hatte seinen Herren vorgegeben, wie sie das Spiel erfolgreich gestalten können. Den ersten hammerartigen Dämpfer mit Folgen gab es bereits nach 30 Sekunden. Da hatte sich Fabian Hartmann auf Linksaußen durchgemogelt und einen Strafwurf erwirkt. Doch die Exekution desselben war keine: Ball gehalten, Selbstvertrauen futsch.

Danach kamen die Gäste über 40 Minuten nicht ins Spiel. Auszeit, Torwart-wechsel, taktische Um-stellungen – nichts fruchtete wirklich. Die Abwehr präsentierte sich desorientiert und im Angriff wurde trotz bestens herausgespiel-ter Wurfpositionen der konzentrierte Abschluss sträflich vermisst. 29 Wurffehler, davon allein sieben nicht genutzte Strafwürfe. Die Rechnung der Tordifferenz gegen die Wurfausbeute macht klar, wo im Wesentlichen die Ursachen der nun vierten Niederlage zu finden sind.

Doch es gab auch Lichtblicke, die Hoffnung verbreiten. Der in der 40. Spielminute eingewechselte Stefan Drah feierte nach langer Verletzungspause ein glänzendes Comeback. Im Zusammenwirken mit seinem Spielnachbarn Michael Nowara setzte er die eigentlich viel früher erwarteten Impulse. Auch zeigte Sebastian Diebel mit schnörkellosen Rückraumwürfen, wie einfach Tore erzielt werden können. Doch so war nur noch eine leichte Ergebniskorrektur möglich.

„Es war das schlechteste Saisonspiel“, waren sich Trainer Thomas Eck und sein Freund und Vorgänger Michael Jäger einig. Insofern kann es eigentlich nur besser werden.

Vaterstetten: Thomas Degmeyr, Martin Rüben (beide Tor), Konni Schlömer (2), Roman Recknagel (2), Stefan Drah (4), Martin Kuhn, Lennert Schwart (1), Roland Braun, Sebastian Diebel (3/1), René Hilpert (1), Andreas Bedurke, Fabian Hartmann (3), Michael Nowara (5), Ralph Liep (3)

Verwarnungen: TSVV 4, FCB 3
Zeitstrafen: TSVV 7, FCB 7
Rote Karten: TSVV 0, FCB 2/davon 1 für 3 Zeitstrafen
Strafwürfe: TSVV 8/davon 1 verwandelt, FCB 5/5

Schiedsrichter: Johannes Brand (SV DJK Taufkirchen)/Günter Koch (MTV79 München)


Wilfried Gillmeister (jwg)

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung /Münchener Merkur