Vaterstetten zahlt weiter Lehrgeld

Vaterstetten – Von der den Aufstieg in die Bezirksobliga begleitenden Begeisterung ist nicht mehr viel übrig geblieben bei den Handballherren des TSV Vaterstetten. Die neuer-liche 28:37(13:18)-Niederlage in eigener Halle gegen MTSV Schwabing manifestiert nach der achten Niederlage bei nur einem Erfolg die Sorge um den Klassenerhalt.

So gut und umfassend wie möglich von Trainer Thomas Eck eingestimmt und vorbereitet gingen Vaterstettens Männer in dieses Spiel. Nach dem Abschlusstraining am Freitag wurde mit Video-Aufzeichnungen das Spielverhalten der Schwabinger analysiert. Es nutzte offensichtlich nicht viel. Nur sieben Minuten konnte Vaterstetten bis zum 3:3-Ausgleich mithalten. Es war schon früh erkennbar: die Gäste wirkten spritziger, frischer, ideenreicher, vielseitiger. Sechs Minuten später der erste Schock: die Gäste waren auf 3:9 Tore davongezogen. Vaterstetten konnte lediglich eine Stärke dagegenhalten: niemals aufgeben! Wiederum sechs Minuten später warf Roman Recknagel sein Team auf 10:12 Tore heran.

Doch es sind immer nur Strohfeuer, keine dauerhaft und sicher brennende Flammen im Spiel. Es sind Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Und wenn dann noch die fehlende Lobby bei den Schiedsrichtern in der unterschiedlichen Auslegung gleicher Sachverhalte hinzukommt, ist es doppelt schwer. Schwabing zog wieder davon. Die Nervosität und Risikobereitschaft auf Vaterstettener Seite wuchs und damit auch die Fehlerquote. Allein nach der Pause belegten 15 technische Fehler und Fehlpässe die Not, von den Fehlwürfen ganz zu schweigen. Eine Erfolgschance in diesem Spiel war weit entfernt. Auch Oldy Michael Jäger, der wegen der zwei verletzten Torhüter (Thomas Degmeyr, Christian Ams) Martin Rüben entlasten sollte, konnte die Wende im Spiel nicht zwingen.

Für Thomas Eck kam der Aufstieg sowieso ein Jahr zu früh. „Der Druck ist so groß, da kann man nicht in Ruhe und kontinuierlich aufbauen“, wird Eck sich weiter darum bemühen, Stärken auszubauen und zufestigen sowie die Schwächen zu mildern. „Das Potenzial ist vorhanden, nur der Abruf im richtigen Moment macht den Erfolg.“ Und wenn dann noch im Vergleich zum Vorjahr fünf Leistungsträger fehlen, wird die aktuelle Situation nachvollziehbar.

Vaterstetten: Martin Rüben, Michael Jäger (beide Tor), Konni Schlömer (3), Roman Recknagel (5), Stefan Drah (4), Martin Kuhn (3), Martin Hohlweg, Roland Braun (1),Andreas Bedurcke (1), Fabian Hartmann (1), Michael Nowara (2), Ralph Liep (8/3), Benedikt Heurich, René Hilpert

Verwarnungen: TSVV 2, MTSV 2
Zeitstrafen: TSVV 5, MTSV 5
Strafwürfe: TSVV 3/davon 3 verwandelt, MTSV 8/4

Wilfried Gillmeister (jwg)

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur