In Traunstein endlich taktisch clever bis zum Schluss

Vaterstetten – Es gibt Ereignisse im Sport, die aufgrund ihres überraschenden Eintretens bemerkenswert bleiben, obwohl sie in der Bedeutungsgesamtheit keine besondere Rolle spielen. Da haben die Handballmänner des TSV Vaterstetten Spiele gegen Top-Gegner der Liga knapp und unglücklich verloren, um dann schlecht nachvollziehbar gegen so genannte schlagbare Gegner ihre schwächsten Partien abzuliefern.

Wie man aber Emotionen positiv unter Einhaltung taktischer Vorgaben freilegen kann, zeigte das Spiel des Tabellenletzten beim ESV Traunstein. Am Ende einer ergebnismäßigen Achterbahn mit wiederholten Führungswechseln hatten am Ende die TSVV-Männer die Nase beim überraschenden 25:26(11:10)-Erfolg vorn.

„Heute haben sich Roman Recknagel, Ralph Liep und Stefan Drah als Führungsspieler aufge-drängt“, freute sich Eck über seine drei Achsenspieler, über die viele erfolgreiche Angriffe eingeleitet wurden. Der Start schien vielver-sprechend. Vaterstetten führte nach 14 Minuten mit 8:3 Toren, fiel danach spielerisch nicht ab, konnte dann über längere Zeit nicht erfolgreich abschließen. Sicher ist das auch ein Verdienst des Gastge-bertorhüters Alex Langenfaß, denn die TSVV-Männer schossen ihn regelrecht warm und er wehrte auch alle Strafwürfe Vaterstettens ab.

Das Spiel schien zu kippen, als Vaterstetten gleich nach der Pause in Unterzahl drei Tore zum 11:15 hinnehmen musste. Doch die Gäste fingen sich wieder. „Endlich haben meine Männer die letzten 20 Minuten taktisch clever durchgehalten“, strahlte hinterher ein glücklicher Thomas Eck. Die Achsenspieler konnten das Spiel situativ zeichnen: mit Auflösung zum Kreis und über Außen abräumen, wobei sich Nachwuchsspieler Michael Nowara auf Rechtsaußen zunehmend als treibende Kraft beweist. Seine fünf Treffern gegen Traunstein ließen ihn nach Ralph Liep und Roman Recknagel zum drittbesten Schützen im Team aufsteigen

Nervenkitzel pur dann in der Schlussphase. Vaterstetten ging über 17:17, 20:18 und 23:20 Tor in Führung, um dann vier Minuten vor Abpfiff wieder mit 23:24 Toren zurückzuliegen. Eck nahm Auszeit: Seine Anweisung „Martin war super im Tor, doch jetzt geht Christian rein“ war die Wahl des richtigen Jokers im entscheidenden Moment. Drei großartige Paraden von Christian Ams wendeten noch einmal das Spiel. Große Zufriedenheit bei allen: „Endlich haben wir auch mal ein enges Spiel gewonnen“.

Vaterstetten: Martin Rüben, Christian Ams (beide Tor), Konni Schlömer (1), Roman Rechnagel (7), Stefan Drah (5), Martin Kuhn, Roland Braun, René Hilpert (1), Andreas Bedurcke, Fabian Hartmann (2), Michael Nowara (5), Ralph Liep (5)

Verwarnungen: TSVV 3, ESV 2
Zeitstrafen: TSVV 3, ESV 1
Strafwürfe: TSVV 3/keinen verwandelt, ESV 2/1

Schiedsrichter: Franz Müller (Bad Tölz) / Jürgen Hoffmann (Gilching)

Wilfried Gillmeister (jwg)

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur