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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

27.01.2010

Männer 2

Die M2 kann’s doch noch

Von Comebacks, Magerkost und Thrombosestrümpfen

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge (eine derartige Niederlagen-„Serie“ hatte die M2 das letzte Mal vor 50 Monaten) stand die M2 mit dem Rücken zur Wand – und zeigte eine deutliche Trotzreaktion. Mit 14 Toren Abstand fuhr man gegen SF Föching II den bisher höchsten Saisonsieg ein und meldete sich eindrucksvoll im Titelrennen zurück. Mit 10:4 Punkten ist noch alles möglich – und das aus eigener Kraft. Tabellenführer ist weiterhin der TSV Neubiberg mit nur zwei Verlustpunkten, die aber gingen – wie könnte es anders sein – auf das Konto der M2. Das Wort Meisterschaft wird allerdings noch großräumig umschifft. Manager Kies hat die Champions-League-Qualifikation als Minimalziel ausgegeben: „Wir müssen uns für das internationale Geschäft qualifizieren, um die enormen Gehälter dieses Spitzenkaders zu stemmen.“

Ungewohnte Bescheidenheit ist an der Tagesordnung, aber der Erfolg vom Wochenende könnte das alte Selbstbewusstsein wieder aufleben lassen. Die Magerkost, die die M2 bei den Spielen gegen Unterhaching und den PSV München anbot, war gegen SF Föching II nur das Hors d'œuvre. Bis zum 8:8 nach 20 Minuten, als die M2 durch eine mäßige Abwehr und eine beschämende Wurfausbeute wenig für Feinschmecker bot, ließ sich die junge Mannschaft aus Holzkirchen nicht recht abschütteln. Erst danach konnte man sich bis zur Pause auf 14:9 absetzen. In Hälfte zwei schlossen die Gäste nach 40 Minuten nochmals kurz auf (17:14), bevor die M2 den Fans ein köstliches Dessert servierte. Nachdem die M2 über weite Strecken des Spiels schnell und konzentriert die Erste und Zweite Welle vorgetragen hatte – im Gegensatz zur Vorwoche –, mussten die Gäste dem Tempospiel nun Tribut zollen und brachen völlig auseinander. Am Ende stand ein in der Höhe verdienter 34:20-Erfolg zu Buche. Hätte man in der ersten Halbzeit eine bessere Trefferquote gehabt, wären auch 40 Tore möglich gewesen, aber die überzeugende zweite Hälfte sollte dann doch versöhnlich stimmen.

Der Eindruck trügt: Der 9er hat auf Außen nicht geschlafen, sondern Robert Mauermann im Tor eine zusätzliche Bewährungschance gewährt, damit dieser weiter Form aufbauen kann. Ein brillanter Schachzug!
Was also kann man für die ausstehenden Spiele lernen? Gegenüber der Vorbereitung, als man gegen den gleichen Gegner in einer engen Partie mit zwei Toren gewann, scheint sich die M2 nun auf alte Tugenden zu besinnen und das eine oder andere Erfolgsrezept aus der Schublade zu ziehen. Jürgen Matzner konnte einen bleibenden Eindruck hinterlassen und scheint sich im behüteten M2-Umfeld dank der Fürsorge seines Mentors Siebenson wohl zu fühlen. René Hilpert legte im Spiel nach vorn eine beachtliche Geschwindigkeit an den Tag, und das obwohl er aus medizinischen Gründen nur mit Stützstrümpfen auflaufen konnte (nur so kann die Ausnahme von der strengen M2-Kleiderordnung erklärt werden). Jan Sielemann ist auf dem Weg der Besserung und nähert sich mit 8 Toren seinem Karriereschnitt an. Robert Mauermann zeigte im Tor mit einer Quote jenseits der 50 Prozent eine sehr starke Leistung und macht Titan Strack ernsthafte Konkurrenz.

Ausschlaggebend war aber der breit aufgestellte Kader, der auch nötig sein wird, um sich endlich den lang ersehnten zweiten Stern ans Revers zu heften. Hier kommt M1-Trainer Tom Eck ins Spiel, der Hilpert und Diebel abstellte. Anstatt der sonst für derartige Leihgeschäfte üblichen Beträge im sechsstelligen Bereich bestand Eck darauf, dass die M2 nur einen symbolischen Betrag in Höhe von 1€ überweisen musste – trotz der prekären finanziellen Situation der Ersten. „Wer ist schon die M1!? Wir lieben die M2“, so Eck mit einem unzweideutigen Bekenntnis zu seiner Lieblingsmannschaft. Auf M2-Seite zeigte sich Aushilfscoach Matze Schwegler, der einen souveränen Einstand feierte, dankbar. „Sollten wir doch noch die Schale holen, darf Eck mit auf den Vaterstettener Rathausbalkon.“ So könnte auch Eck einen Anreiz haben, dass es nicht das letzte Leihgeschäft dieser Art sein wird.
HaPID/Wirt