Vaterstetten im richtigen Zug aus dem Tabellenkeller heraus

Vaterstetten – Das war doch ein deutliches Lebenszeichen. „Wir wollen diesmal keine Fahrstuhlmannschaft sein!“ Mit der Willenserklärung nach den Lehrgeldern der Hinrunde und dem Aufbau einer systemtechnischen Neuorientierung unter der Anleitung des „Trainingsgestalter“ Thomas Eck findet sich das Herrenteam der Handballer des TSV Vaterstetten allmählich in der Bezirksoberliga. Jüngster Beweis: Die Reserve des TSV Trudering wurde nach eindrucksvoller Vorstellung mit 32:23(15:13) Toren wieder in den Münchener Osten zurückgeschickt.

Auffälligkeiten hatte dieses harte aber weitgehend faire Spiel dann zur Genüge. Ausgesprochen positiv war die Vaterstettener Premiere des Schiedsrichter-Gespanns mit Michaela Wollin und Linay Gürsel. Die beiden Damen hatten dieses für beide Vereine bedeutungsvolle Spiel jederzeit souverän im Griff. Während die Teams gegen den Abstieg kämpften, war die Leistung der Damen eher aufstiegsreif.

Die ersten 25 Minuten boten ein zähes Ringen um die Vorherrschaft in diesem Spiel. Die linke Angriffsseite der Gäste zeigte sich stärker als die rechte Abwehrhälfte des TSVV. Die ersten elf Tore - stets mit Truderinger Führung verbunden - fielen auf der Seite. Eck muss es auch früh erkannt haben, denn er stellte mehrfach um, bis es paßte.

Zum Glück war es Konni Schlömer, der vorn Verantwortung übernahm und Vaterstetten im Spiel hielt. Ausgerechnet mit der Auszeit der Truderinger drehte sich das Erfolgspendel zu Gunsten der Gastgeber. Mit dieser Umstellung verbunden war auch ein Torwartwechsel. Thomas Degmeyr würde im richtigen Moment zwischen die Torpfosten gestellt und wuchs für die letzten 40 Minuten zum großen Rückhalt.

Die Entscheidung zu Gunsten Vaterstettens fiel in die Phase um den Seitenwechsel, als Vaterstetten die Deckung bestens verdichtet hatte und in der Vorwärtsbewegung alle Wurfpositionen erfolgreich genutzt werden konnten. Von 11:11 zogen die lernfähigen Eck-Schützlinge auf 21:13 Tore davon. Die Euphorie schwappte über, als Fabian Hartmann mit einem Traumpass Michael Nowara bediente, der im vollen Lauf und technisch perfekt seinen Sprungwurf abschloss. Überhaupt hatte Michael Nowara einen großen Tag. Alle Sympathien vereinigte der TSVV-Joungster auf sich, als er seinen gegnerischen Außenstürmer den Ball abnahm und auch den Gegenstoß alleine abschloss. Da stand es bereits 27:17 und Vaterstetten stellte sich aufs Feiern ein, denn die Tabellenplätze konnten nun schon mal für erste getauscht werden.

„Das war ein wichtiger, aber nur ein erster Schritt, um die Klasse zu halten,“ sieht Thomas Eck noch viel Arbeit vor sich. Die Richtung stimmt. Sein Team ist auf einem guten Weg.

Vaterstetten: Thomas Degmeyr, Martin Rüben (beide Tor), Konni Schlömer (8/2), Roman Recknagel (4), Stefan Drah (1), Jakob Beyer, Martin Kuhn (3), Roland Braun (1), Benjamin Heurich (2), René Hilpert (1), Andreas Bedurke, Fabian Hartmann (3), Michael Nowara (8), Ralph Liep (1/1)

Verwarnungen : TSVV 3, TSVT 3
Zeitstrafen: TSVV 3, TSVT 3
Rote Karten: TSVV 0, TSVT 1(für 3x2)
Strafwürfe: TSVV 5/davon 3 verwandelt, TSVT 3/3

Spielverlauf: 0:1,1:1, 1:2, 2:2,2:3, 3:3, 3:4, 4:4, 4:5, 5:5, 5:8, 8:8, 8:9, 9:9, 9:10, 10:10, 10:11, 13:11, 13:12, 14:12, 14:13, 15:13, Halbzeit, 21:13, 21:14, 22:14, 22:15, 23:15, 23:16, 24:16, 24:17, 25:17, 27:17, 27:18, 28:18, 28:20, 29:20, 29:22, 31:22, 31:23, 32:23

Schiedsrichter: Linay Gürsel (TSV Sonthofen) / Michaela Wollin (HC Gauting)

Wilfried Gillmeister (jwg)

Moit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur