Mit sportlicher Leidenschaft in die Revanche

Vaterstetten – „Aufzusteigen ist schon schwer, die Klasse halten noch viel mehr!“ Dieser aus Oma’s Weisheiten adaptierte Spruch dürfte voll auf die Handballmänner vom TSV Vaterstetten zutreffen. Vor drei Jahren in die Bezirksoberliga aufgestiegen folgte der Abstieg, um in der unmittelbar folgenden Saison wieder aufzusteigen. Auch heuer kämpft das Team von Trainer Thomas Eck vehement gegen den Fahrstuhleffekt.

Vor dem schweren Spiel beim TSV Brannenburg (Samstag 18.30 Uhr, Grund- und Hauptschule Brannenburg) stehen die TSVV-Männer wieder mit dem Rücken zur Wand. Mit 0:12 Punkten in die Saison gestartet vermitteln sie nun mit seit diesem Zeitpunkt ausgeglichenem Punktekonto (7:7) aber den Eindruck, als seien sie in der Oberliga angekommen. Der Abstiegskampf ist nicht mehr der Versuch, in einem aussichtslosen Kampf das Gesicht zu wahren. Selbst wenn die aktuelle Position kein Ruhepolster darstellt, so konnte nach den letzten Eindrücken eine deutliche Trendwende mit konzeptionellen Verbesserungen und gestiegenem Selbstvertrauen festgestellt werden.

Da tut es der guten Stimmung keinen Abbruch, wenn das TSVV-Team am Samstag ohne Trainer Eck ins Inntal fahren muss. Während Eck im Trainerfortbildungsseminar Bücher wälzt, übernimmt Tobias Graf die Betreuung der Mannschaft am Spielfeldrand. „Das ist in der Situation die beste Lösung“, zeigt Eck großes Vertrauen in das von seinem Vertreter einzubringende Rüstzeug. Es kennt das Profil des Teams bestens und trainiert nach seinem wiederholten Kreuzbanbriss auch seit einigen Wochen selbst wieder mit.


Mit Grausen denken alle an das mit 22:23 Toren unglücklich verlorene Hinspiel zurück. Vor vier Monaten waren fünf von zehn gegebenen Strafwürfen der Verlustbringer. Das soll sich in Brannenburg beim Tabellenvierten nicht wiederholen. „Jedem ist klar, was die Stunde geschlagen hat!“ geht Graf ehrgeizig an die mit großer Zuversicht begleitete Aufgabe heran. Schließlich ist die halbe Liga noch von Abstiegssorgen betroffen. Der Klassenerhalt liegt ihm selbst am Herzen, nicht nur als Coach. Er wird selber am Spielfeldrand brennen. Und so wird er auch in seinen ihm anvertrauten Spielern die erforderliche Leidenschaft entzünden können.

Wilfried Gillmeister (jwg)