Vaterstetten in München wie David gegen Goliath

Vaterstetten – In der Tabelle der Handballbezirksoberliga sind zwischen den Kontrahenten des nächsten Spieltags , TSV München Ost und TSV Vaterstetten, nahezu Welten. Wenn am Samstag um 18.45 Uhr in der Halle Orleansstraße die Partie eröffnet wird, dann hat der Titelaspirant vom Ostbahnhof erst eine Niederlage auf dem Konto, die anreisenden TSVV-Herren deren zehn mehr.

Für die einen geht’s um Sicherung der Aufstiegs-ambitionen, die anderen brauchen dringend Punkte gegen den drohenden Abstieg. Vaterstettens Trainer fährt mit Vorahnungen zum Gegner. „Die nötigen Punkte müssen wir uns wahrscheinlich woanders holen“, ist sein Fazit aus der Analyse des bisherigen Saisonverlaufs. Es ist für ihn kaum nachvollzieh-bar, dass seine Männer gegen die Topteams fast auf Augenhöhe spielen, in der Auseinandersetzung mit den Mitkonkurrenten gegen den Abstieg aber zu oft das große Nervenflattern bekommen.

Erschwerend kommt hinzu, dass nach den drei schlimmen Ausfällen (Beyer,Drah, Graf) nun auch Roman Recknagel Knieverletzung im Bayern-Spiel einen längeren Ausfall nach sich ziehen wird. So ist zwar Stefan Drah wieder fast auf gewohntem Leistungsniveau, doch Jakob Beyer sucht noch seine Form wie für Tobias Graf ein Wiedereinsatz gegen Ost noch zu früh erscheint. Da auch Neuzugang Benni Heurich ausfällt, wird Sebastian Diebel als groß gewachsener Spieler das Abwehrzentrum und den Rückraum besetzen. Ralph Ließ wird gegenwärtig am ehesten zugetraut, die Rolle des Führungsspielers zu übernehmen.

Es ist damit zu rechnen, dass die TSVV-Herren ein lockeres Spielchen aufziehen können, weil am Ostbahnhof niemand von ihnen irgendetwas erwartet. Möglicherweise steckt aber genau darin eine Chance. Viel hängt davon ab, wie ernst die abgezockten Routiniers des Tabellenführers den Vaterstettener Bemühungen gegenübertreten werden.

Wilfried Gillmeister (jwg)