TSVV-Herren halten Schicksal in eigenen Händen

Vaterstetten – Wenn die Ausnahme zur Regel wird, scheint Thomas Eck in seinem Element zu sein. Nicht ein einziges Mal in dieser Saison hat der Trainer der Handballherren des TSV Vaterstetten seine nominell beste Aufstellung zur Verfügung gehabt. Acht Spieler, die in der Vorsaison den Aufstieg realisiert hatten, fehlten zum Saisonstart, der den Emporkömmlingen gleich mit sechs Niederlagen das Tabellenschlusslicht einbrachte. Der Tiefpunkt war erreicht, als Ecks nicht zu beneidende Formation nach der vernichtenden Heimniederlage gegen Schwabing sich des Mitleids der Fans angesichts von trostlosen 2:16 Punkten und dem Besitz der roten Laterne sicher sein konnte.

Doch Totgesagte leben länger. Immerhin konnte das Tabellenschlusslicht zur Hälfte der Spiele abgegeben werden. Allerdings gehörte das TSVV-Team weiter zu den Kandidaten auf den Fahrstuhl nach unten. Doch allmählich griffen die von Eck gebetsmühlenartig vermittelten Grundverhaltensregeln für Angriff und Abwehr. Selbst nach dem verheerenden Kreuzbandriss von Mittelspieler Roman Recknagel vor sechs Wochen sollte die Aufwärtsbewegung erkennbar bleiben. Nur die Rückrunde gerechnet stünde der TSV Vaterstetten aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz. Nach dem jüngsten Auswärtssieg gegen Schwabing befinden sich Ecks Schützlinge erstmals in dieser Saison auf dem neunten Rang: das hieße am Ende voraussichtlich Klassenerhalt.

Diese Position ist jedoch noch nicht manifestiert. Das Restprogramm mit zwei Heimspielen stimmt hoffnungsvoll. „Wir müssen die Linie der letzten Spiele beibehalten“, setzt Eck vor der Partie am Sonntag (geänderter Beginn 18.30 Uhr) gegen ESV Traunstein im Wesentlichen auf Kontinuität. Da auch die Chiemgauer (ein Punkt vor Vaterstetten) noch nicht gesichert sind und beide Teams zuletzt erfolgreich auftrumpften, ist knisternde Spannung zu erwarten. Das Hinspiel hat Vaterstetten trotz miserabler Strafwurfausbeute gewonnen. Kann Vaterstetten den Heimvorteil nutzen, ist eine weitere Positionsverbesserung möglich. Die TSVV-Herren haben jetzt den Vorteil, dass sie aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen können, vorausgesetzt, Ebersberg holt maximal drei Punkte aus den letzten beiden Spielen. Dann könnte auch einer Ablehnung des Vaterstettener Einspruchs gegen die Wertung des Spieles gegen TSV Ebersberg gelassen entgegengesehen werden. Fast fünf Wochen nach dem Spiel steht nämlich das Urteil noch aus.

Vielleicht ist es sogar von Nutzen, wenn die Ausnahme zur Regel wird.

jwg