Erfolg der besseren Nerven

Vaterstetten – Die seit einem knappen Jahr Sieg gewohnten Handballherren vom TSV Vaterstetten sind bei SV DJK Taufkirchen hauchdünn an ihrem ersten Punktverlust vorbeigeschrammt. Doch hat es am Ende noch zum hauchdünnen 27:28 (14:11)-Sieg in der „Hölle am Taufkirchener Köglweg“ gereicht.

„Puh, das war ein hartes Stück Arbeit“, atmeten das Vaterstettener Trainergespann Thomas Eck und Michael Jäger nach dem Abpfiff tief durch. Ihnen war bewusst, dass die Gastgeber um ihren Spielertrainer Magnus Riesenberger unbedingt „was zerreißen“ wollten. Hätten die Tabellendritten mit einer Serie von sechs Siegen den Strohhalm der Aufstiegschance doch nur noch mit einem weiteren Erfolg in den Händen halten können.

So legten sich die Gastgeber gleich nach drei Minuten mit einer 3:0 Führung mächtig ins Zeug. Der Rückraum war ihr bevorzugter und mit insgesamt neun Treffern erfolgreicher Wurfkorridor. Thomas Degmeyr und Martin Rüben, beide Vaterstettener Torhüter, sahen aufgrund der unzureichenden Abstimmung nicht besonders glücklich aus. So lautete „Anschluss halten“ die Devise, was bis zur 15. Minute mit dem zum 7:7-Ausgleich durch einen von Roman Recknagel verwandelten Strafstoß auch gelungen war. Doch dann eine erneute Offensivphase der Gastgeber, die eine 13:8-Führung ermöglichte. Eck schaffte mittels Auszeit Ordnung und der Abstand konnte bis zur Pause abgemildert werden.

Die TSVV-Männer kehrten ziemlich verwandelt von der Kabine auf das Spielfeld zurück. Ein kleiner zeigte Größe: Stefan Drah schuf sich am Kreis die Lücken und wenn er nicht traf, dann erwirkte er Strafwürfe. Vaterstettens Zwischenspurt mit fünf Treffern in Folge zur 18:16-Führung stellte die Weichen neu.

Zwei Einflussfaktoren sollten sich günstig für den Tabellenführer auswirken. DJK-Spielmacher Riesenhuber blieb auch nach zwei Zeitstrafen im Abwehrzentrum und kassierte prompt seine dritte, die den Ausschluss bewirkte. Die Schiedsrichter Perner/Paul verordneten zusätzlich eine Ermahnung an das teils fanatisch emotionalisierte Publikum, welches aber die Heimmannschaft eher negativ beeinflusste. Sieben Zeitstrafen und zwei rote Karten gegen DJK verschafften dem TSV trotz einer ungeschickten Notbremse von Torwart Rüben entscheidende Vorteile, die Konni Schlömer und Fabian Hartmann zu effektiven Einzelaktionen nutzen. Wie gut, dass Roman Recknagel seine Strafwürfe voll nutzte und „Degi“ im Tor mehrfach super reagierte.
Vaterstetten rettete geschickt die Führung über die Zeit. Die Tabellenführer sind weiter frei von Verlustpunkten und viel versprechend auf dem Weg zurück in die Bezirksoberliga.

Vaterstetten: Thomas Degmeyr, Martin Rüben (beide Tor), Konstantin Schlömer (5), Roman Recknagel (8/7), Stefan Drah (5), Martin Kuhn (1), Patrick Domcke, Fabian Frieß, Tobias Graf (2), Andreas Bedurke (2), Fabian Hartmann (4), Michael Nowara, Tobias Frey, Ralph Liep (1)

Verwarnungen: DJK 3, TSV 3
Zeitstrafen: DJK 7, TSV 2
Rote Karten: DJK 2, TSV 1
Strafwürfe: DJK 4/davon 4 verwandelt, TSV 8/7

Spielverlauf: 3:0, 3:1,4:1, 4:3, 5:3, 5:4, 6:4,6:5, 7:5, 7:7, 9:7, 9:8, 13:8, 13:11, 14:11, Halbzeit, 14:12, 15:12, 15:13, 16:13, 16:18, 20:18, 20:19, 21:19, 21:21, 22:21, 22:23, 23:23, 23:24, 24:24, 24:26, 25:26, 25:27, 26:27, 26:28, 27:28

Schiedsrichter: Alexander Perner / Christoph Paul (beide TuS Raubling)

jwg

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur