„Ein Sieg muss her“

Vaterstetten – Wie sich die Zeiten ändern: vor einem Jahr wäre man geneigt gewesen, eine Ansetzung wie die am Sonntag um 15:30 Uhr im Vaterstettener Gymnasium zwischen dem gastgebenden TSVV und dem Vizemeister SV München Laim als Spitzenspiel zu bezeichnen. Heuer sieht das nach sechs Spieltagen noch nach einer Orientierungsphase aus. Nach eher holprigem (Laim) bzw. missglücktem (TSVV) Start bekommt der Ausgang dieser Partie so etwas wie eine Weichenstellung. Denn gewinnen die Gäste, dann gehören sie zum Verfolgerfeld der gegenwärtigen Topteams von HT München und TV Landshut. Ginge Gastgeber Vaterstetten als Sieger hervor, dann wären sie punktgleich mit ihren Spielpartnerinnen im Mittelfeld.

Ein Sieg muss her, ist die Devise des Teams vom Trainertrio Tobias Graf (Coach), Melanie Gernsbeck und Thomas Degmeyr, denn das täte der Findungsphase nach dem erneuten Ausfall von Sara Bross sicher gut. Das Vaterstettener Rückraum-As ist nach über einem Jahr Pause nun mit Meniskusschaden mehr in Therapie als im Training, und dort nur als Zuschauerin. Das bedeutet erst einmal wieder Neuausrichtung auf veränderte Bedingungen und weiter Geduld bei der Integration der ganz jungen Hoffnungsträgerinnen aus der A-Jugend. Da trifft es sich auch gut, dass „Jasi“ Landsgesell wieder Lust auf Handball hat und „Veri“ Taenzler trotz Studienplatz im Frankenland an den Wochenenden ihre Heimat pflegt. „Veri kann zwar nicht mit uns trainieren, aber sie kennt die Laufwege in diversen Spielsituationen“, ist die auf sie bezogene Unverzichtbarkeitserklärung des Trainerteams.

In der Saisonvorbereitung haben sich beide Teams mehrfach getroffen. Man kennt sich also schon recht gut. Vaterstettener Vorteil ist der variantenreiche und schwer zu bremsende, kreative Positionsangriff. Keine Mannschaft hat mehr Strafwürfe herausgeholt wie Vaterstetten. Ausschlaggebend aber ist deren Ausbeute (91 Prozent). Auch da ist Vaterstetten mit Gernsbeck spitze. Verantwortlich zeichnet dafür hauptsächlich Johanna Gernsbeck. Sie ist vom Punkt die Beste der Liga. Sie führt diese Statistik mit 35 Treffern (92 Prozent) an. Es ist zu erwarten, dass vermutlich die Tagesform das Zünglein an der Waage sein wird. Ein quasi siebenter Feldspieler könnte das Publikum sein. Die Fankulisse bei Heimspielen war schon immer ein unterstützender Faktor.

jwg