Liebe Vereinsmitglieder, wir möchten Sie über eine wichtige Änderung hinsichtlich der Mitgliedsbeiträge informieren, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft tritt. In der Delegiertenversammlung vom 17. Juli 2024 wurde eine neue Satzung beschlossen, die ebenfalls eine angepasste Beitragsordnung umfasst. Diese Veränderungen dienen dazu, die Beitragsstruktur transparenter und gerechter zu gestalten.
15.11.2023
Vaterstettener Handball-Frauen unterliegen Drittligaabsteiger Forst United mit 26:33 Toren vor vollen Rängen.
Vaterstetten – Die Handballerinnen des TSV EBE Forst United bleiben die Nummer eins im Landkreis. In einem emotionalen und leidenschaftlichen Derby, dem ersten überhaupt auf Bayernliga-Niveau, zog der TSV Vaterstetten vor gut 300 Zuschauern in der Halle des Humboldt-Gymnasiums gegen den favorisierten Ex-Drittligisten aus der Kreisstadt mit 26:33 (15:19) Toren den Kürzeren.
„Ohne Harz war es extrem schwierig für uns aus der zweiten Reihe zu werfen. Wir hatten Respekt vor der Halle“, war Teammanager Felix Mäsel „voll zufrieden“. Der Erfolg sei verdient und gehe aus seiner Sicht „auch in der Höhe voll in Ordnung“. Er bescheinigte den United-Frauen eine souveräne Leistung.
TSVV bringt Gast nur kurz ins Schwimmen: Das stimmte. Denn Ebersberg, das auf Steffi Pollak (Fingerverletzung) und auch Vanda Angyal (Innenband) verzichten musste, lag von Anfang an in Front. Christina Ball und Chiara Czeslik sorgten für viele Impulse. Beim 7:3 (6.) hatten sich die Gäste erstmals auf vier Tore Differenz abgesetzt. Der TSVV verkürzte seinerseits durch die auffälligen Sara Broß und Verena Taenzler auf 5:7 (8.).
In dieser Tonart ging es weiter: Forst United erhöhte um ein paar Treffer, die Aufsteigerinnen kamen wieder heran – 12:14 (20.). Spannung war garantiert. Die große Kulisse, darunter gut 90 Fans aus Ebersberg, sorgten mit Sprechchören und Gesängen dazu für eine beeindruckende Stimmung.
„Wir können in Hälfte eins im Angriff nicht viel besser spielen“, lobte TSVV-Coach Tobias Graf die offensive Vorstellung seiner Formation. Defensiv habe sie sich aber nicht konsequent genug an die Vorgaben gehalten und „Ebersberg zu viel gestattet“.
Die Phone-Zahl in der Gymnasiumshalle schwoll einige Male heftig an, besonders am Ende von Hälfte eins, als der TSVV drauf und dran war, den 12:17-Rückstand (23.) dank seiner leidenschaftlichen Abwehrarbeit aufzuholen – und die Schiedsrichter einige diskussionswürdige Entscheidungen fällten.
Die Außenpositionen des TSVV, Sara Broß und Johanna Gernsbeck, erhielten für kaum nennenswerte Berührungen eine Strafzeit, was für laute Pfiffe und Zwischenrufe sorgte. Dafür wurde wenig später das Foul an der hart ausgehebelten Czeslik gar nicht bestraft. Aber auch auf Gästeseite gab es manch kritisierte Entscheidung.
Es ging hin und her. Vater-stetten brachte die Gäste jedoch nur kurzzeitig ins Trudeln. Die eigene Chancenverwertung und eine überragende Forsties-Torhüterin Elena Czeslik standen einem knapperen Resultat im Weg.
"Das hat uns trotzdem sehr viel Spaß gemacht" - Ein keineswegs enttäuschter Vaterstettener Trainer Tobias Graf nach der Niedalage. Er freute sich über die Leistung und die tolle Atmosphäre
Letztlich setzte sich hier die Klasse des Tabellenzweiten durch. Nach Seitenwechsel reagierte United-Trainerin Beatrix Balogh nämlich auf das TSVV-Bemühen und stellte auf eine offensivere Deckungsvariante um. „Danach wurde es wieder besser. Wir haben dadurch Fehler forciert und konnten einfache Tore erzielen“, freute sich die Ungarin, für die es das erste Landkreis-Derby war. „Wir hatten im Angriff viele Lösungen. Die neuen Spielzüge haben geklappt“, sagte sie hinterher „sehr zufrieden“.
Forst United schraubte weiter am Ergebnis (24:17/37.) und war nicht mehr aufzuhalten. Auch nicht durch den Vaterstettener Gegenwind durch die Einwechslung der erfahrenen Ex-Ebersbergerin Maria Obermeier, die kurz nacheinander drei freie United-Würfe parierte und fortan das Nötigste tat, damit ihr Team im Spiel blieb. Doch offensiv kamen beim TSVV nun „Stockfehler“ hinzu, auch die Würfe verfehlten zu oft das Ziel. Außen Anna-Lena Vogel, die verletzt von der Tribüne aus anfeuerte, wurde schmerzlich vermisst.
„In der zweiten Halbzeit sind uns ab Minute 40 langsam die Körner ausgegangen“, erklärte Graf. Das intensive, temporeiche Spiel habe seinen Tribut gefordert. Und ihm hätten die Optionen auf der Bank gefehlt, die United zur Verfügung hatte. „Da hat uns die Power gefehlt. Drei oder vier Tore hätten wir mehr machen müssen.“ Forst United habe verdient gewonnen. Graf: „Sie waren besser.“
Nach der Sirene gab es aber keine geknickten Gesichter, wie auch: Beiden Teams wurde von ihren Fanlagern für ein leidenschaftliches, umkämpftes Derby mit großem Applaus gedankt. „Das hat uns trotzdem sehr viel Spaß gemacht“, gestand Vaterstettens Coach Graf lachend.
Vaterstetten: Theresa Schwarz, Klara Benz, Maria Obermeier (alle TW); Johanna Bayerlein (3), Theresa Prinz (2), Daniela Lzaraek, Julia Degmeyr, Sara Broß (6/2), Johanna Gernsbeck (5/2), Lilian Müller (3), Paulina Junghan, Valerie Graf, Elena Holzmann, Kristin Wimmer (1), Verena Taenzler (6).
Münchner Merkur, von Olaf Heid