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19.04.2023
Vaterstettens Handballfrauen fehlt nur noch ein Schritt bis zur Bayernliga
Vaterstetten siegt gegen den ASV Dachau
Es riecht immer mehr danach, dass das vor der Saison Unausgesprochene tatsächlich Wirklichkeit werden könnte. Nach dem 30:28 (15:14)-Sieg am drittletzten Spieltag der Landesliga Süd gegen den ASV Dachau fehlt den Vaterstettener Handballfrauen nur noch ein Sieg aus den beiden ausstehenden Partien, um den nicht eingeplanten Meistertitel feiern zu können.
Vaterstetten – Denn es war ein Spieltag ganz nach dem Geschmack des TSVV. „Es hätte nicht besser laufen können“, freute sich Coach Tobias Graf nach der Schlusssirene. Am Wort „Meisterschaft“ kommt er nun wirklich nicht mehr vorbei. Doch der Vierkampf um den Titel ist für den Tabellenführer nun zu einem Fernduell mit dem zwei Zähler dahinter liegenden TSV Simbach geworden.
Die Niederbayern hatten bereits am Samstag den Mitkonkurrenten SG Biessenhofen-Marktoberdorf mit 24:22 distanziert; fast parallel zum Sieg des TSVV-Teams um das Trainergespann Graf und Melanie Gernsbeck verlor gestern auch noch der Tabellendritte TSV Herrsching überraschend gegen den Fixabsteiger HSG Freising-Neufahrn mit 18:19 Toren.
Nur gegen die Truppe vom Ammersee hat Vaterstetten den bei Punktgleichheit wichtigen direkten Vergleich verloren – nicht aber gegen Simbach (31:29, 27:28). Und das ist der Grund, warum den TSVV-Frauen zwei Punkte aus den beiden Duellen beim Eichenauer SV (22. April) und zum Abschluss daheim gegen den TV Gundelfingen (30. April) zum Meister-Coup reichen.
„Klar, uns reicht ein Sieg aus zwei Spielen für die Meisterschaft, aber wenn wir beide verlieren, werden wir nur Dritter. Und das zeigt, wie verrückt diese Liga ist“, schüttelte Graf angesichts der Ergebnisse oben wie unten im Tableau den Kopf. Und er betonte auch: „Auf Relegation habe ich überhaupt keine Lust.“ Diese würde im Fall von Platz zwei drohen und noch zwei Begegnungen im Mai – und somit eine Saisonverlängerung – nach sich ziehen.
Dass der Titelkampf kein Selbstgänger ist, wurde seiner Mannschaft in der Anfangsphase des Heimspiels gegen den mitten im Abstiegskampf befindlichen ASV Dachau deutlich gemacht. „Wir haben uns schwer getan, weil Dachau ein hohes Tempo gegangen ist und wir ein bisserl ungeschickt agiert haben“, erläuterte der Vaterstettener Trainer. 1:4 (8.) und 5:8 (14.) lag sein Team in Rückstand, kämpfte sich aber, angeführt von Verena Taenzler, ohne Auszeit wieder heran und leitete nach dem 9:11 (21.) die Wende ein.
Ein
4:0-Lauf durch Tore von Kristin Wimmer, Nicola Mayerhofer, Johanna
Gernsbeck und Sara Broß sorgte für den Umschwung (13:11/26.). Auf den
ASV-Ausgleich zum 14:14 traf Gernsbeck nach angesagtem Trickspielzug
neun Sekunden zur 15:14-Pausenführung. „Dann haben wir schnell den
Deckel drauf gemacht“, lobte TSVV-Coach Graf seine Formation. Denn ab
dem 19:14 (33.) kontrollierten die Gastgeberinnen das Geschehen. Nach
dem 30:25 durch Mayerhofer (59.) ließ es der Titelkandidat Nr. 1 noch
austrudeln. - von Olaf Heid / Münchener Merkur
Vaterstetten: Cecilia Stierstorfer, Maria Obermeier (beide im Tor); Johanna Bayerlein (2), Jelena Hugo, Nicola Mayerhofer (4), Sara Broß (2/1), Johanna Gernsbeck (2), Lilian Müller (3), Selina Wipper, Valerie Graf (2), Kristin Wimmer (8/5), Verena Taenzler (4), Josefine Müller, Jana Kühnel (3).